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Mahler, Tarrodi & Tschaikowsky

Royal Stockholm Philharmonic Orchestra

Nina Stemme | © Neda Navaee

Inhalt

Nina Stemme, Sopran
Ryan Bancroft, Dirigent


Andrea Tarrodi (*1981)
Liguria
für Orchester

Der Konzertabend beginnt mit einem ungewöhnlichen Stück: Die schwedische Komponistin Andrea Taroddi (geboren 1981) besuchte 2012 Ligurien und entdeckte dort eine Ansiedlung kleiner Fischerdörfer, auch als „cinque terre“ bekannt. Die Eindrücke des Menschen, der in der Natur scheinbar aufzugehen scheint, aber auch die Verbindungen der Dörfer über schmale, schwer zu begehende Pfade entlang der Steilküste, inspirierten sie zu ihrem Werk. Mystische Klangflächen, oszillierende Klänge machen die Abgründe der Steilküste, das in einiger Entfernung stoisch wogende Meer, aber auch die Klänge entfernter Dorfkirchen erlebbar. Lyrisch schlängeln sich die Melodien einzelner Holzbläser zwischen den Klanginseln und immer wieder lassen feinperlende Läufe die Reflektionen der Sonne auf dem Wasser erahnen. Das Stück atmet den Geist einer ganzen Landschaft, formt verspielt und raffiniert Bilder, die sich in großen Texturen verlieren, die sich im breiten Orchesterklang verändern, aufgehen und zerfallen. Trotz einer üppigen Besetzung nutzt die Komponisten diese vor allen Dingen um Klangfarben und Echowirkungen zu erreiche und meidet die große Geste.

Gustav Mahler (1860 – 1911)
Kindertotenlieder
für Singstimme und Orchester.
Texte von Friedrich Rückert

Mit Mahlers „Kindertotenliedern“ steht den sonnendurchfluteten Klängen des ersten Stücks ein starker Kontrast gegenüber. Gustav Mahler befasst sich Anfang des 20. Jahrhunderts viel mit den Gedichten Friedrich Rückerts (1788 – 1866), von dem auch die Texte für die fünf Lieder dieser Sammlung stammen. Rückert hatte zwei seiner Kinder im Winter 1833/34 verloren und setzt diesen mit über 400 Kindertotengedichten ein Denkmal. Mahler wiederum war von diesen Texten fasziniert und erkannte in ihnen eine große dramatisch-emotionale Tiefe, die er in Musik goss. 1901 entstanden die Lieder eins, drei und vier, im Jahre 1904 die beiden weiteren Lieder. Die Uraufführung des gesamten Zyklus war 1905. Mahler gibt diesen zutiefst ergreifenden Texten eine musikalische Form, die von Tiefe, Traurigkeit, aber auch von Hoffnung und Liebe getragen ist. Dunkle, weiche Klänge und gemächliche Tempi geben viel Raum für eine fast kontemplative Wiedergabe des Textes. Der Komponist lässt aber – und das mildert den erschütternden Hintergrund dieser Kompositionen – immer wieder sanftes Dur aufscheinen und stellt so die elterliche Liebe über den Verlust: Die Liebe ist stärker als der Tod ist die versöhnliche Botschaft, die die Düsternis vertreibt. Während der Komposition der Lieder kam es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Mahler und seiner Frau Alma, die nicht verstehen konnte, wie man solche Lieder schreiben könne – 1907 wurde Mahlers Familie von dem in diesen Liedern besungenen Schicksalsschlag heimgesucht, als die Tochter Maria-Anna mit nicht einmal fünf Jahren starb.

Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893)
Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 CS 26

Im zweiten Teil des Konzerts steht Tschaikowskys fünfte Symphonie in e-moll auf dem Programm. Diese Symphonie, die den Titel „Schicksalssymphonie“ trägt, der auch immer wieder der fünften Symphonie Ludwig van Beethovens zugeschrieben wird, geht in diesem Fall aber auf Tschaikowsky selber zurück. Bevor er sein Werk 1888 binnen weniger Wochen schrieb, quälten ihn Sorgen, ob er die unglaubliche kreative Leistung eine Symphonie zu schreiben überhaupt leisten könne. Selbstzweifel und Unsicherheit und ein „Vorgefühl des Unvermeidlichen“ beschäftigten den Komponisten. Er selbst übertitelte die melancholische Einleitung mit der „Kompletten Unterwerfung in das Schicksal“ – eine überraschende Ansicht, bedenkt man, dass er in diesen Zeiten aus heutiger Sicht auf der Hochphase seines Schaffens war. Nach dem Krisenjahr 1877 hatte er sich soweit rehabilitiert – Opern, Konzertstücke, das zweite Klavierkonzert und letztlich diese Symphonie fielen alle in den Zeitraum der 1880er Jahre. Dennoch blieben Zweifel und so eröffnet der erste Satz im Andante mit einem schweren von der Klarinette vorgetragenen Schicksalsmotiv. Dieses Motiv soll in der gesamten Symphonie immer wieder eine Rolle spielen, soll mal splitterhaft, mal variiert immer wieder das drängende Schicksal und das Ringen mit dem Schicksal darstellen. Nach der ausführlichen Vorstellung verliert es sich zunehmend und die satten, weichen Streicherklänge übernehmen und es entspinnt sich ein munteres Spiel – aber dennoch: immer wieder schleicht sich das melancholische Momentum des Schicksalsmotivs ein. Auch der zweite Satz beginnt in dunklen Farben, bis ein Horn-Solo einen Lichtstrahl aufblitzen lässt. Eine erste optimistische Idee kommt auf, öffnet die Harmonik nach Dur und lässt so etwas wie Zuversicht aufkommen, die sich aber nicht komplett durchsetzen kann. Hörbar wird dies in einem großen Crescendo, dessen Höhepunkt erreicht zu sein scheint, aber für einen Schlag nochmal ins moll abdriftet, bevor das Dur nun etwas blasser als erwartet strahlt. Der dritte Satz scheint alle Sorgen vergessen zu lassen und lädt ein einer zarten tänzerischen Weise im Dreiertakt ein. Eine charmant tänzelnde Melodie wandert unbeschwert durch die Holzbläser und wird im weiteren Verlauf immer wieder filigran von Streicherfiguren umspielt und wird zum beherrschenden Element des Satzes. Der vierte Satz, das Finale, beginnt vermeintlich verhalten. Punktierungen, fanfarenartige Klänge im Blech suchen sich zunehmend Raum, den sie auch finden und schließlich bilden breite Bläserklänge einen ersten Höhepunkt, der alsbald aber auch wieder in sich zusammenfällt und Schwere aus dem ersten Satz kurz zurückkehren lässt. Ein dramatischer Paukenwirbel löst schließlich die Lethargie und ein vitales Thema in moll beherrscht die Szenerie. Fast wütend, tobend bricht es sich seinen Weg, findet – erstmals im gesamten Werk – schroffe, ungestüme Momente. Holzbläser und Streicher mühen sich gleichsam mit Einwürfen um Zuversicht und positive Gedanken und es scheint zu gelingen, denn das Blech im Wechsel mit dem ganzen Orchester lässt die anfangs verhaltenen Fanfaren nun deutlich vehementer erklingen. Aber so einfach geht es nun auch wieder nicht – es beginnt ein aufregendes Ringen, ein innerer Kampf zwischen Resignation und Zuversicht, den am Ende aber dann mit einem fulminanten Schluss die Zuversicht gewinnen soll. So endet diese Symphonie deutlich versöhnlicher als die vierte Tschaikowskys – in der fünften strahlt ein fast heroisches Ende über allem Dunklen und über allem Zweifeln.

Genre:
Konzert

Spielstätte
Kölner Philharmonie
Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln
Linien 5, 12, 16, 18 sowie S-Bahnen S6, S11, S12, alle Nahverkehrszüge und die Busse 132, 170, 250, 260 und 978 bis Dom/Hauptbahnhof

Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte 2. Klasse im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

Tickets & Termine

März 2025

Mo.
24.
Mär
Montag, 24. März 2025 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie

Royal Stockholm Philharmonic Orchestra

Konzert | Mahler, Tarrodi & Tschaikowsky

Nina Stemme | © Neda Navaee
Montag, 24. März 2025 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie

Kölner Philharmonie

Royal Stockholm Philharmonic Orchestra

Konzert | Mahler, Tarrodi & Tschaikowsky

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