Inhalt

Musikalische Leitung: Natalia Salinas
Inszenierung und Choreographie: Teresa Rotemberg
Kostüme: Tanja Liebermann
Licht: Nicol Hungsberg
Video: Stefan Bischoff
Dramaturgie: Stephan Steinmetz

Personen der Handlung:
Maria
Cantador
El Duende

Handlung
Diese Tango -Operita (also ein kleines Werkchen, wie seine Schöpfer es selbst nannten), erzählt in 16 Bildern die Geschichte vom Leben und Tod Marías, die aus einem heruntergekommenen Vorort von Buenos Aires stammt, ihr Glück in der argentinischen Hauptstadt sucht, findet und dennoch zugrunde geht inmitten von Obdachlosen, Bettlern und Zuhältern. Ihre „Auferstehung“ macht sie zur mythischen Gestalt, die surreale Handlung, die in Buenos Aires vor und im 20.Jahrhundert spielt, zu einer Parabel von Liebe und Tod – das Leben wird gefeiert, aber auch die Gesellschaft kritisiert.
María wird als Frau zur Projektionsfläche ihrer Umgebung, sowohl als Heilige verehrt als auch zum Objekt degradiert.

Werk
Basierend auf einem Libretto des uruguayischen Lyrikers, Rezitators, Schriftstellers und Tangohistorikers Horacio Ferrer (1933 -2014), der 1955 den Komponisten Astor Piazzolla (1921-1992) kennen- und schätzen lernte. Die Uraufführung ihrer gemeinsamen Tango-Oper fand 1968 in einem Nachtclub in Buenos Aires statt und wurde seitdem auch in Deutschland mehrfach aufgeführt und gefeiert – als Hymne an die Stadt Buenos Aires und ihre Musik, aber nicht ohne die schwierigen antidemokratischen Verhältnisse im Land zu thematisieren.

Musik
Astor Piazolla, der schon früh nicht nur mit dem Bandoneon, sondern auch mit Barockmusik, Jazz und Folk in Berührung kam, erfand Mitte des 19.Jahrhunderts mit all diesen Einflüssen den Tango Nuevo – der klassische Tango Argentino wurde wiederbelebt und erweitert und fand nun auch Einzug in alle Gesellschaftsschichten. Piazzollas einzige Oper lebt vom Tango, aber klassische Formen wie Fuge oder Toccata sind stets hörbar. Vor allem der Gesang der Hauptfigur mit seiner Mischung aus Klassik, Chanson, Tanz, Poesie, Lebensfreude und Melancholie kann keinen Zuhörer kalt lassen – noch dazu, wenn die in Köln als Carmen gefeierte und in Südamerika geborene Mezzosopranistin Adriana Bastidas-Gamboa sie verkörpert. Sie erzählte: „Auch wenn der Tango nicht aus Kolumbien kommt, ist er dort sehr präsent. Ich bin mit dieser Musik aufgewachsen. Bei Familienfeiern oder wenn Freunde meiner Eltern zu Besuch waren, lief oft Tango im Hintergrund. Diese Klänge gehörten einfach zum Leben dazu und haben mich geprägt, noch bevor ich wusste, was Musik für mich einmal bedeuten würde. María de Buenos Aires berührt mich ganz besonders. Sie verbindet für mich vieles, was mir nahe ist: Emotion, Tiefe, Widerspruch, Sinnlichkeit. Es ist ein Stück, das nicht nur musikalisch stark ist, sondern auch inhaltlich – es erzählt von einer Frau, von ihrer Kraft, ihrem Schmerz und ihrer Verwandlung. Ich fühle mich auf vielen Ebenen mit dieser Musik verbunden – persönlich, kulturell und künstlerisch. Ich war bisher noch nicht in Buenos Aires, aber durch den Tango fühle ich eine starke Verbindung zur Stadt. Man spürt in dieser Musik die Geschichte, die Melancholie, die Energie und auch die Widersprüche der Stadt. Ich liebe den Tango, weil er direkt ist, ehrlich und voller Emotion. Er erzählt vom Leben, von Verlust und Leidenschaft – und das auf eine sehr poetische Weise. Ich selbst tanze keinen Tango – in Cali tanzen wir Salsa – aber das, was dahinter steht, ist sehr ähnlich. Es geht um Gefühl, um Körper, um Verbindung. Ich tanze sehr gerne, weil es für mich eine Form ist, mich auszudrücken, ohne Worte. Und genau das sehe ich auch bei María: Sie trägt so viele Gefühle in sich, die nicht ausgesprochen, sondern gelebt werden – durch Bewegung, durch Präsenz. In dieser Intensität erkenne ich mich wieder.“

Wenn dann noch sowohl die Regisseurin als auch die Dirigentin aus Argentinien kommen und die anderen Hauptdarsteller auch argentinische Wurzeln haben, kann man wohl nur von einer authentischen Produktion sprechen.

(In spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln)

Genre:
Oper