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Alexander Melnikov
© Molina Visuals | Lizenz: Creative Commons

Gürzenich-Orchester Köln

Ewig jung

Konzert | Weber & Mozart | Kölner Philharmonie

Alexander Melnikov, Klavier
Ivor Bolton, Dirigent



Carl Maria von Weber (1786-1826)
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 19

Die bis heute ungebrochene Popularität des in Eutin geborenen und noch nicht einmal 40-jährig in London gestorbenen Carl Maria von Weber gründet vor allem auf einem Werk, der 1821 uraufgeführten Oper „Der Freischütz“. Weber, als Sohn eines Kapellmeisters, der später eine Schauspielergesellschaft gründete, geboren und so schon früh an ein unruhiges Wanderleben gewöhnt, genoss eine gründliche musikalische Ausbildung, unter anderem bei Joseph Haydns Bruder Michael. Er war als Kapellmeister, Musiklehrer, Musikintendant und konzertierender Pianist tätig. 1816 wurde er Musikdirektor der Deutschen Oper in Dresden, der er zu großem Ansehen verhalf. Der Erfolg des „Freischütz“ machte ihn zu einem überaus gefragten Opernkomponisten. Als todkranker Mann reiste er 1826 zur Aufführung seines „Oberon“ nach London. Den glänzenden Erfolg auch dieser Oper überlebte ihr Schöpfer nur um wenige Tage. Er starb am 5. Juni 1826 an Schwindsucht. 1844 veranlasste Wagner die Überführung von Webers sterblicher Hülle nach Dresden.

Den Herbst und Winter 1806/07 hatte Weber am Hof des Herzogs Eugen Friedrich Heinrich von Württemberg-Oels im oberschlesischen Carlsruhe (heute Pokój in Polen) verbracht. Der Herzog spielte selbst recht gut Oboe und verfügte offenbar über ein Orchester mit einer besonders leistungsfähigen Bläsergruppe. Das lässt sich jedenfalls aus den beiden Sinfonien schließen, die Weber für diese Kapelle schrieb. Die erste beschäftigte ihn vom 14. Dezember 1806 bis zum 2. Januar 1807, die zweite vom 22. bis zum 28. Januar 1807. Beide stehen in C-Dur. Während Weber seine zweite Sinfonie nie zur Veröffentlichung freigeben wollte, arbeitete er die erste für ihre Publikation durch den Offenbacher Verlag Johann André im Jahr 1810 noch einmal um.

Sie beginnt fanfarenartig mit einem im Unisono vorgetragenen Dreiklangsmotiv, gefolgt von einer aufschießenden Tonleiter. Eine zarte, gesangliche Passage schließt sich an, zuerst wieder ein-, dann mehrstimmig und schließlich mit einem Crescendo zum Eingangsmotiv zurückleitend. Ein zweites marschartiges Thema präsentiert Weber zuerst im unerwarteten h-Moll und erst später im regulären G-Dur. Schon dieser unkonventionelle Beginn voller origineller Ideen und widerstreitender Charaktere ist symptomatisch für die dramatisch gedachten Sinfonien des jugendlichen Weber. Spart schon das eröffnende „Allegro con fuoco“ nicht mit frappierenden Instrumentationseffekten, so gilt das erst recht für das Andante in c-Moll. Hier zeugen feierliche Hörner- und Trompetenakkorde, geheimnisvolle Streichertremoli, unheilvoll grollende Bässe, melancholische Oboensoli und serenadenhaftes Geigen-Pizzicato von Webers Gespür für Atmosphäre und Klangfarben. Das folgende rasche Scherzo neckt das Ohr mit Trillertakten, Pausen und Akzenten auf der unbetonten Taktzeit. Im ruhigeren Trio-Mittelabschnitt dominieren wieder die Bläser. Den Abschluss bildet ein mitreißendes, vor Lebensfreude nur so sprühendes Presto. Kurze kontrastierende Motive, höchst einfallsreich instrumentiert, werden hier furios durcheinandergewirbelt – eine Musik, so geistvoll und turbulent wie das Schlussensemble einer Opera buffa.


Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20 d-Moll KV 466
Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543

Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren. Er war der Sohn des Violinisten, Komponisten und Lehrers Leopold Mozart. Wolfgang begann als Dreijähriger, Klavier zu spielen und begab sich bereits mit sechs Jahren, gemeinsam mit seiner elfjährigen Schwester Nannerl, auf Konzertreisen nach München und Wien. Von 1763 an unternahmen Vater Leopold und Sohn Wolfgang eine dreieinhalbjährige Tournee durch Europa, auf der sie große Erfolge feierten. Zwischen 1769 und 1773 folgten weitere Reisen durch Italien, jedoch mit zunehmend weniger Erfolgen. Die Zeiten zwischen den Reisen nutzte Mozart zum Komponieren. Nach 1773 nahm er in Salzburg die Stellen als Hoforganist und Kaiserlicher Kammerkomponist an. Er starb verarmt in Wien am 5. Dezember 1791.

Über Mozart heißt es, er sei „der Schöpfer des modernen Klavierkonzerts. In keinem anderen Genre hat ein einzelner Komponist die gesamte Entwicklung so nachhaltig beeinflusst und so Bedeutendes geschaffen wie er. Dabei gelang es ihm im Laufe von nur wenigen Jahren, die Ebene konventioneller Gebrauchsmusik endgültig zu überwinden und individuell geprägte Kunstwerke zu komponieren, die, da sie aus dem historischen Prozess von Werden und Vergehen hinaustreten, der Interpretation, und zwar ständiger Neuinterpretation, bedürfen. Mit seinen 23 Klavierkonzerten leistete Mozart zudem auch die quantitative Vorarbeit für den späteren enormen Bedeutungszuwachs der Gattung Klavierkonzert im 19. Jahrhundert.“ (Csampai) Die entscheidenden Schritte dieser Entwicklung vollzog Mozart in den insgesamt so überaus produktiven ersten Wiener Jahren: Er komponierte zahlreiche Klavierkonzerte, die er größtenteils dem Publikum im Rahmen der von ihm veranstalteten „Akademien“ auch als Solist selbst vorstellte.

Das Autograph von Mozarts d-Moll-Konzert, das sich heute im Besitz der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien befindet, trägt kein Datum. Mozart selbst trug jedoch die Komposition unter dem Datum des 10. Februar 1785 in sein persönliches Werkverzeichnis ein. An diesem Tag war der Vater Leopold in Wien eingetroffen, um seinen Sohn und seine Schwiegertochter zu besuchen. In einem Brief an seine Tochter berichtete er von der Uraufführung dieses Konzerts am Abend des 10. Februar, die in einem Saal auf der Wiener „Mehlgrube“ vor zahlreichem Publikum stattfand: „Dann war ein neues vortreffliches Clavier Concert vom Wolfgang, wo der Copist, da wir ankamen noch daran abschrieb, und dein Bruder das Rondeau noch nicht einmal durchzuspielen Zeit hatte, weil er die Copiatur übersehen musste.“ Die Partitur selbst lässt nichts mehr von diesem Zeitdruck ahnen; die Musiker des Orchesters müssen allerdings mit der Tonsprache Mozarts vertraut gewesen sein, sonst hätten der kritische Vater und das nicht minder kritische Wiener Publikum die wenig geprobte Aufführung des komplexen Werks wohl kaum mit Beifall bedacht. Nur zweimal hat Mozart einem Klavierkonzert eine Molltonart zugrunde gelegt (außer bei KV 466 nur noch beim Klavierkonzert in c-Moll KV 491). Wegen seiner Ausdrucksbreite, der expressiven Chromatik, der mit der Tonart verbundenen Düsternis und Leidenschaftlichkeit avancierte dieses Konzert zu einem Lieblingsstück des 19. Jahrhunderts: Der junge Beethoven hatte es in seinem Repertoire und schrieb Kadenzen dafür, nachdem von Mozart selbst keine überliefert sind, ebenso Brahms und Mozarts komponierender Sohn Franz Xaver.

Erstmals in einem Klavierkonzert finden sich hier stimmungsmäßige, atmosphärische Elemente. So besitzt der Kopfsatz, „Allegro“, eigentlich kein „richtiges“ Thema, sondern stellt kurze, abgebrochene Motive gegen- und nebeneinander. Besonders auffallend sind die unruhigen Synkopen, die erstmals nach den vielen leise grollenden Schleiferfiguren zu Beginn des Satzes wie Donnerschläge in die Musik einbrechen und die in der Folge immer wieder jede sich andeutende thematische Entwicklung abrupt unterbinden. Im zweiten Satz, einer „Romance“, scheint sich die Stimmung völlig zu ändern. Ruhig entfaltet sich das gesangliche Thema, wobei das Klavier die Führung übernimmt. Doch plötzlich wird die heitere Stimmung unterbrochen, bedrohlich klingende Akkorde und Läufe brechen ohne Vorwarnung in die Musik ein. Auf diesen Mittelteil des Satzes folgt eine knappe Wiederholung des Eingangsthemas. Das abschließende „Rondo. Allegro assai“ kehrt zur Stimmung des Kopfsatzes zurück. Es beginnt entsprechend der Grundtonart in Moll, wechselt in seinem weiteren Verlauf mehrmals zwischen Moll und Dur und endet – erstaunlicherweise – mit den letzten 75 Takten in D-Dur. Damit bietet er ungeachtet seiner auf die Entwicklung des 19. Jahrhunderts vorausweisenden „Modernität“ doch ebenso ein Beispiel für eine dem 18. Jahrhundert angehörende „Konventionalität“, die mit dem berühmten „lieto fine“ für den unvermeidlichen „glücklichen Ausgang“ eines Musikstücks sorgte.

Mozart hat nicht weniger als 49 Sinfonien geschrieben, von denen viele allerdings Gelegenheitsarbeiten darstellen und im Stil den älteren Serenaden, Suiten und Ouvertüren nahestehen. 41 dieser Sinfonien sind erhalten geblieben. Vornehmlich die letzten zehn sind fester Bestandteil der Konzertprogramme, wobei den 1788 innerhalb zweier Monate komponierten Sinfonien Nr. 39 in Es-Dur (KV 543), Nr. 40 in g-Moll (KV 550) und Nr. 41 in C-Dur (KV 551), der seit dem 19. Jahrhundert sogenannten „Jupiter-Sinfonie“, noch einmal eine Sonderstellung zukommt. Ohne erkennbaren Anlass und auch ohne Aussicht auf eine Aufführung entstanden, geben diese drei letzten Sinfonien bis heute Rätsel auf. Was mag den von inneren und äußeren Belastungen beschwerten Komponisten in einer Zeit, da sein frisch erworbener Ruhm in Wien schon wieder zu verblassen begann, dazu bewogen haben, ohne Auftrag den Aufwand und die Anstrengung solcher Großkompositionen auf sich zu nehmen? Aus der Überzeugung seiner Ungebundenheit, als „freier Mann“, der sich des Anspruchs seines bürgerlichen Standes sehr wohl bewusst war, schuf er drei für sich stehende Einzelwesen, individuelle Kunstwerke von unverwechselbarer Aussage und ganz eigenständigem Charakter. Diese Trias stellt den Abschluss und zugleich den Höhepunkt von Mozarts sinfonischem Schaffen dar.

Jedes der Werke zeigt, ergänzend zur jeweils so individuellen musikalischen Physiognomie, seine eigene Orchesterbesetzung. In der Sinfonie in Es-Dur, vollendet am 26. Juni 1788, gibt es passend zur leuchtenden Wärme der Tonart, ein Klarinettenpaar neben einer Querflöte und Fagotten (jedoch keine Oboen), dazu die klangmischenden Hörner und – für den festlichen Glanz der Tonart – Pauken und Trompeten. Das „Menuetto“ scheint in seiner wohligen Klangpracht ausschließlich daraufhin angelegt zu sein, die Leuchtkraft des großen Orchesters in der Tonart Es-Dur zur Geltung zu bringen. Es wirkt in seinen Außenteilen frisch und herzhaft; im ländlichen Trio gibt es sich eher humorvoll, von Flöte und Klarinette durch ein reizvolles Wechselspiel unterstützt.

Kölner Philharmonie

Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln

Linien 5, 12, 16, 18 sowie S-Bahnen S6, S11, S12, alle Nahverkehrszüge und die Busse 132, 170, 250, 260 und 978 bis Dom/Hauptbahnhof

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So
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Sonntag, 20. Oktober 2024 | 11:00 Uhr | Kölner Philharmonie

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Montag, 21. Oktober 2024 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie

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