Städel Museum Frankfurt

Die italienische Renaissance, die geistige und kulturelle Revolution, die den Stand der Künste im 15. und frühen 16. Jh. veränderte, strahlte rasch auf die Länder Nordeuropas aus, wo Hans Holbein d. Ä. und Hans Burgkmair d. Ä. neben Albrecht Dürer als die Wegbereiter der neuen Kunst gelten.

Die Reichs- und Handelsmetropole Augsburg entwickelte sich, früh und nachhaltig von der humanistischen Kultur Italiens beeinflusst, aufgrund der häufig tagenden Reichstage und der Kunstsinnigkeit der internationalen Handelshäuser wie der Fugger oder Welser zu einem kulturellen Zentrum, in dem Holbein und Burgkmair neue künstlerische Positionen erproben und entwickeln konnten.

Während Holbein vor allem die Neuerungen der niederländischen Malerei seit Jan von Eyk in den Blick nahm, reflektierte Burgkmair im Anschluss an Albrecht Dürer die Innovationen der italienischen Renaissancekunst. Der Einfluss beider Maler auf nachfolgende Künstlergenerationen wird eindrücklich in den Werken Hans Holbein d. J. sichtbar: Dessen „Madonna“ bildet nicht nur den Höhepunkt der Ausstellung, sondern macht auch die unterschiedlichen Optionen auf kongeniale Weise sichtbar. Präsentiert wird so ein spannender und umfassender Überblick über die Entwicklung der Kunst Nordeuropas zwischen Spätgotik und beginnender Neuzeit.