Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Aus Überzeugung für die Kultur | Theatergemeinde KÖLN | Ihr Weg zur Kultur

Aus Überzeugung für die Kultur

75 Jahre Theatergemeinde Köln

75 Jahre Theatergemeinde Köln – ein stolzes Alter zu dem man nur gratulieren kann. Doch gehört diese so wertvolle kulturelle Einrichtung nicht zum alten Eisen, wie man es mit diesem Alter früher vermutet hätte. Silversurfer und Best-Ager – das trifft es eher, denn in ihrer langen Geschichte hat sich die Theatergemeinde immer weiterentwickelt, hat neue Wege beschritten und dies immer mit dem festen Ziel vor Auge der Kölner Kultur einen guten Dienst zu erweisen, Menschen Theater und Musik näher zu bringen, den Nachwuchs zu fördern und Mittler und Unterstützer in einer lebendigen Kulturlandschaft zu sein.

Doch wie fing es damals eigentlich an? Es ist der 31.10.1947, Köln liegt in weiten Teilen noch in Schutt und Asche. Im diesigen Herbstlicht säumen Ruinen das Stadtbild. Das einst prachtvolle Opernhaus am Habsburger Ring war vier Jahre zuvor zerstört worden, dem Schauspielhaus in der Glockengasse war ein gleiches Schicksal beschieden. Doch in diesen Tagen waren bereits erste wichtige Schritte in Richtung Normalität wieder getan – auch wenn es bis zur Eröffnung der städtischen Bühnen am Offenbachplatz noch rund 10 Jahre dauern sollte. Aber man war im Aufbruch, man wusste, dass Kultur neben täglich Brot, Karneval und Kölsch für den Kölner ein Lebenselixier ist und so etablierten sich Bühnen und kleine Spielstätten aller Orten. Die Uni-Aula beherbergte Oper und Schauspiel, das Rautenstrauch-Joest-Museum bekam eine kleine Bühne als Kammerspiele – es ging vorwärts und mittendrin nahm die Theatergemeinde ihre Arbeit auf.

Neue Autoren, neue Stücke, neue Musik – all das prägte die kulturelle Szene der jungen Bundesrepublik und gerade unter dem Gesichtspunkt, dass viel Neues auftauchte, aber auch die Jugend sich anders und neu zu behaupten begann, war die Theatergemeinde mit ihrem Angebot nicht nur Leuchtturm in einer stetig wachsenden Kulturlandschaft, sondern auch Motor, der Menschen und Theater zusammenbrachte. 1964 wurde so die Junge Theatergemeinde gegründet, die es sich zur Aufgabe machte, dass Kunst und Kultur nicht nur den Alten gehörten, sondern auch die junge Generation mit einband. Dass man damit einen Nerv getroffen hatte, zeigte die stolze Zahl von 13.500 Mitgliedern in Theatergemeinde und Junger Theatergemeinde Mitte der 1960er Jahre. Über 100.000 Karten der Städtischen Bühnen, dazu noch viele der freien Bühnen wurden von nun an jedes
Jahr vermittelt.

Die Erfolgsgeschichte, die die Theatergemeinde seit diesen Jahren zu erzählen hat, ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. So hat sie sich immer wieder den wechselnden Herausforderungen der Zeit gestellt, hat vermittelt und gebildet, hat neue Sehgewohnheiten, ja, das Moderne, nie gescheut, sondern den Dialog gesucht. Und gerade der Nachwuchs spielt hier in vielerlei Hinsicht immer wieder eine Rolle, denn Theatergemeinde ist viel mehr als Abo-Handel und Kartenverkäufer. Bei Gründung der Jungen Theatergemeinde wusste einer ihrer Gründungsväter, der Pädagoge Gerhard Scholz: „man muss Überzeugungsarbeit leisten. Bei jedem einzelnen.“ Ob dies heute immer noch so ist, bleibt offen, aber zu Beginn ging es sicherlich darum zu beweisen, dass Theater nicht nur den gleichen Muff kennt, den die Studierenden ein paar Jahre später aus den Talaren der Universitätsprofessoren bürsten wollten. Speziell auf Jugendliche abgestimmte Angebote, Beratung und Einführung begeisterten schließlich pro Spielzeit mehrere Tausend Kinder und Jugendliche. Neben der reinen Vermittlung rückte hier aber auch die Förderung in den Vordergrund: Schultheaterwochen, seit 1987 die „theatergruppe köln“, die unter professioneller Anleitung pro Jahr eine Produktion auf die Beine stellt und das sehr erfolgreiche Abo-Modell Ticket4U, an dem zahlreiche Schulen aus Köln und dem Umland teilnehmen – all das bringt junge Menschen ins Theater und knüpft an die frühe Motivation der Vermittlung der Gründungsväter an.

Doch was wäre die Theatergemeinde im Laufe der Jahre ohne eine schier endlose Zahl engagierter Menschen gewesen. Hier sind natürlich die Vorsitzenden zu nennen, die immer freundlichen und bemühten Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle, aber auch die Beiräte, die fachkundig und kreativ für das Begleitprogramm der Theatergemeinde, sowie eine hohe Qualität des Angebots stehen. Langjährige Kooperationen wie beispielsweise in Form der Reihe „Oper im Gespräch“ mit der Karl-Rahner-Akademie im Beirat Musiktheater, oder ein „eigenes Kind“ wie die jährliche Verleihung des „Puck“ durch den Beirat Sprechtheater, eine
Auszeichnung für die besten Nachwuchstalente im Bereich Schauspiel, zeugen von engagierter Ehrenamtsarbeit.

Und heute? Corona ist bekanntermaßen gerade für die Älteren gefährlich und die Theatergemeinde ist nun stolze 75. Das kulturelle Leben hat – bekanntermaßen – schwere Blessuren davongetragen. Dennoch soll dieser Geburtstag auch ein Blick nach vorne sein, wissend, was war, und wollend, dass es wieder weitergeht, dass die Theatergemeinde auch in den kommenden Jahren erfolgreich Kultur vermittelt, junge (aber natürlich auch alte) Menschen für das Theater interessiert und begeistert und für die großen und kleinen Bühnen der Kölner Kulturlandschaft ein wichtiger Partner ist, der fachlich kompetent und mit umfassendem Service die Menschen vor die Bühnen bringt.

Sebastian Jacobs

Mittwoch, 21. September 2022 | TG info

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