Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Peter Grimes | Staatenhaus am Rheinpark, Saal 1 | Theatergemeinde KÖLN | Ihr Weg zur Kultur
Peter Grimes | Staatenhaus
© Bernd Uhlig
Peter Grimes | Staatenhaus
© Bernd Uhlig
Peter Grimes | Staatenhaus
© Bernd Uhlig

Peter Grimes

Oper | Benjamin Britten | Staatenhaus am Rheinpark, Saal 1

Oper in drei Akten mit Prolog und sechs Interludes
Musik von Edward Benjamin Britten (22.11.1913 – 04.12.1976)
Libretto von Montagu Slater (23.09.1902 – 19.12.1956)
Literarische Vorlage von George Crabbe (24.12.1754 – 03.02.1832)
The Borough (Die Dorfgemeinde), Gedicht in 24 Abschnitten über das Leben einfacher Leute,
wovon Peter Grimes eine Geschichte ist
Uraufführung am 07. Mai 1945 im Sadler’s Wells Theater, London

MUSIKALISCHE LEITUNG DUNCAN WARD
INSZENIERUNG FREDERIC WAKE-WALKER
BÜHNE & KOSTÜME ANNA JONES/LINDA TIEBEL
LICHT ANDREAS GRÜTER
CHORLEITUNG RUSTAM SAMEDOV
DRAMATURGIE TANJA FASCHING/GEORG KEHREN


Personen und Handlung
Peter Grimes, Fischer (Tenor)
Ellen Orford, Lehrerin im Dorf und Verlobte von Peter Grimes (Sopran)
Balstrode, ehemaliger Kapitän der Handelsmarine und einziger Freund (Bariton)
Auntie („Tantchen“), Wirtin im Gasthaus „Zum Eber“ (Alt)
Erste und Zweite „Nichte“, Hauptattraktionen des Gasthauses (beide Sopran)
Bob Boles, Fischer und eifernder Methodistenprediger (Tenor)
Mrs. Sedley, Witwe und Klatschweib (Mezzosopran)
Rev. Horace Adams, Pastor der Gemeinde (Tenor)
Ned Keene, Quacksalber und Hans-Dampf-in-allen-Gassen (Bariton)
Swallow, Rechtsanwalt und Bürgermeister (Bass)
Hobson, Fuhrmann (Bass)
John, neuer Lehrjunge (stumme Rolle)
Bewohner der Ortschaft (Chor)
Ort der Handlung: ein Fischerdorf an der englischen Südostküste ca. 1830

PROLOG
Peter Grimes muss sich unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Swallow vor der aufgebrachten Dorfgemeinschaft einer Befragung stellen. Grimes versichert, dass der Tod seines Lehrjungen ein Unfall war. Das Kind ist nach einem großen Fang an Erschöpfung gestorben. Der Bürgermeister legt dem Fischer nahe, in Zukunft nur die Hilfe von Erwachsenen auf See in Anspruch zu nehmen. Grimes besteht darauf, wieder einen Jungen zu beschäftigen. Obwohl ihm der Tod des Jungen nicht gleichgültig ist, will er auch seinen Traum vom „Superfang“ mit Ruhm und Reichtum nicht aufgeben. Vor allem will er Ellen Orford beeindrucken. Die verspricht Peter, auch in Zukunft zu ihm zu stehen.

Zwischenspiel I
1. Akt – 1. Szene
Im Borough (Dorf) gehen alle ihrer Arbeit nach. Als Grimes vom Fischfang zurückkehrt, helfen ihm nur Balstrode und Ned Keene beim Einholen des Bootes. Grimes pocht weiterhin darauf, dass er wieder einen Lehrling braucht und verliert sich wieder in seiner Vision. Balstrode versucht vergeblich ihn davon abzubringen. Ned Keene vermittelt einen Jungen aus dem Armenhaus, den der Fuhrmann Hobsen ins Dorf bringen soll. Ellen Orford erklärt sich bereit, die Fahrt zu begleiten. Ein Sturm zieht auf.

Zwischenspiel II
1. Akt – 2. Szene
Spät am Abend hat der Sturm Orkanstärke erreicht. In Aunties Kneipe erwartet Mrs. Sedley Ned Keene, der ihr eine neue Lieferung Opium versprochen hat. Als Aunties „Nichten“ hereinkommen, werden sie von Balstrode beschimpft und vom Methodistenprediger Bob Boles belästigt. Als der Sturm seinen Höhepunkt erreicht, erscheint Ned Keene und berichtet, dass das Kliff bei Grimes Hütte von der Flut weggerissen wurde. Kurz darauf kommt auch Grimes. Er ist aufgewühlt, gehetzt, wirr. Die Kneipengäste wollen mit ihm nichts zu tun haben. Als endlich Ellen mit dem neuen Lehrjungen kommt, zieht er das durchnässte Kind sofort in die Nacht hinaus.

Zwischenspiel III
2. Akt – 1. Szene
Während in der Kirche der Gottesdienst beginnt, sitzt Ellen Orford mit dem neuen Lehrjungen am Strand. Sie versucht, das Vertrauen des Jungen zu gewinnen, der aber stumm bleibt. Als sie einen blauen Fleck an seinem Hals sieht, befürchtet sie sofort das Schlimmste. Grimes kommt, um den Jungen selbst am Sonntag zum Fischfang zu holen. Ellen besteht auf einem Ruhetag. Grimes will davon nichts wissen, wird sogar gegen Ellen handgreiflich und zerrt den Jungen davon. Ellen betrachtet den Neuanfang als gescheitert. Einige Leute haben den Vorfall beobachtet. Als die Gemeinde aus dem Gottesdienst kommt, beschließen die Männer, etwas zu unternehmen und machen sich auf den Weg zu Grimes‘ Hütte. Die Frauen bleiben zurück und sinnieren über die Schwierigkeit, Männer zu lieben.

Zwischenspiel IV
2. Akt – 2. Szene
Grimes ist in wilder Erregung. Der Junge soll sich sofort für die Ausfahrt bereit machen. Er wird verfolgt von Gedanken an den Tod seines vorherigen Lehrjungen. Er fühlt, wie sein Traum von einem glücklichen Leben mit Ellen immer unmöglicher wird. Als er die Männer kommen hört, verdächtigt er den Jungen, etwas erzählt zu haben. Er treibt den Jungen hinaus, der stürzt am Kliff ab. Grimes folgt ihm. Als die aufgebrachten Männer die Hütte betreten, ist sie leer.

Zwischenspiel V
3. Akt – 1. Szene
Einige Tage später. In der Moot Hall (Gemeindezentrum) trifft man sich zum Tanz. Aunties „Nichten“ gelingt es, dem aufdringlichen Swallow zu entkommen. Mrs. Sedley erzählt Ned Keene von ihrem Verdacht, dass Grimes seinen neuen Lehrjungen umgebracht habe. Keene überlässt sie ihren Spinnereien. Balstrode und Ellen kommen und unterhalten sich darüber, dass Grimes verschwunden ist und Ellen den Pullover des Jungen gefunden hat. Sie wollen Grimes finden und ihm helfen. Mrs. Sedley hört zufällig alles mit und wiegelt die Gemeinde gegen Grimes auf. Die Menschenjagt beginnt.

Zwischenspiel VI
3. Akt – 2. Szene
Grimes ist allein. Das Gebrüll der Suchenden aus der Ferne versetzt ihn in Angst und Schrecken. Nochmals durchlebt er die Ereignisse um den Tod der Lehrjungen. Er weiß, dass sein Lebenstraum von Anerkennung durch die Dorfgemeinschaft und einem Glück mit Ellen gescheitert ist. Ellen und Balstrode finden ihn. Balstrode hilft ihm, sein Boot ins Wasser zu schieben. Der Tag bricht an, alle gehen ihren Geschäften nach. Draußen auf See versinkt ein Boot.

Stilistische Stellung
Aufgrund der realistischen Gestaltung der Charaktere und des Geschehens ist der dramatische Erstling wohl eher dem Verismo zuzuordnen. Die Musik hat größtenteils illustrativen Charakter. Erinnerungs- und Leitmotive tonmalerischer Prägung bilden das Fundament. Bei einem ariosen, manchmal auch rezitativischen Deklamationsstil ist in der Hauptsache die Singstimme Trägerin des dramatischen Ausdrucks. Musikalische Wirkungen werden in erster Linie durch imposante Steigerungen in den Chor- und Ensembleszenen erzielt. Besonders hervorzuheben ist die große Arie des Peter Grimes im 1. Akt – 2. Szene sowie in derselben Szene eine volksliedhafte Melodie, die von Balstrode angestimmt wird und sich eben genau anhört wie ein Wirtshausgesang zu fortgeschrittener Stunde. Ein besonderer dramatischer und kompositorischer Kunstgriff Brittens ist es, Peter Grimes den Chor, also die Gemeinde, als Antagonist gegenüber zu stellen. Die sechs orchestralen Zwischenspiele, von denen Britten später vier zu einer Orchestersuite zusammengestellt hat, sind eindrucksvolle Stimmungsbilder der Natur und der Menschen. Zitat Britten: Das Meer ist im Orchestergraben. Die Uraufführung am 7. Juni 1945 bei Sadler’s Wells (heute: English National Opera) war das erste große musikalische Ereignis nach Kriegsende und ein rauschender Erfolg.

Komponist und Werk
Edward Benjamin Britten gilt in Großbritannien als der größte Komponist seit Henry Purcell. Er wird am 22.11.1913, dem Namenstag von St. Cecilia, der Schutzpatronin der Musik geboren. Die Familie lebt gutbürgerlich in Lowestoft, Suffolk, Südengland. Er hat drei Geschwister: Barbara, Robert und Beth. Der Vater ist Zahnarzt und regiert die Familie. Die Mutter veranstaltet Hausmusik, Kindertheater und Gartenpartys. Sie verhätschelt „Benjee“, erkennt und fördert sein musikalisches Talent. Sie sagt ihm voraus, er werde das 4. Berühmte B – nach Bach, Beethoven und Brahms. An Freitagnachmittagen singt sie mit ihm. Viele Jahre später komponiert er die „Songs for Fryday afternoons“ für Kinderchor und Kindersoli (1933-1935). Nach dem Tod des Vaters, der ein ansehnliches Erbe hinterlässt, macht er mit ihr eine ausgedehnte Europareise. Nach Venedig wird er im Laufe seines Lebens achtmal zurückkehren. Er selbst sagte: Die Geräusche seiner frühen Kindheit waren die Zeppeline und Bomben des 1. Weltkrieges, Stimmen und Instrumente aus der Zahnarztpraxis seines Vaters, das Meer - und der Gesang seiner Mutter. Schon ab 1910 - während seiner unerfreulichen Schulzeit - erhält er Klavierunterricht von Ethel Astle und beginnt auch bald zu komponieren (his early horrors, wie er sie nennt).
Ab 1927 nimmt ihn Frank Bridge unter seine Fittiche. Es entstehen erste Kompositionen, die auch aufgeführt werden. Von 1930 bis 1933 studiert er am Royal College of Musik, London. Er ist jetzt Pianist, Komponist und Dirigent. Ab 1934 unternimmt er ausgedehnte Reisen durch Europa, wo er seine Werke aber auch die anderer Künstler aufführt. Kritiken aus dieser Zeit sind anerkennend und wohlwollend. Seine Kompositionen werden von der BBC aufgeführt und gesendet. Es entwickelt sich quasi eine „Partnerschaft aus Lebenszeit“. Dort begegnet er auch Peter Pears, der zu den BBC Singers gehört. 1939 bis 1942 lebt er mit Peter Pears in Kanada und USA. Dort stößt er in einer Zeitschrift auf den Text von Crabbe, der ihn sofort fasziniert. Schließlich treibt ihn das Heimweh zurück nach England. Zunächst lebt er mit Peter Pears in London und Snape im Anwesen Old Mill. Ab 1947 lassen sie sich in Aldeburgh nieder, leben im Red House und gründen das Aldeburgh Festival, das heute noch Pilgerstätte aller Brittenfans ist. Britten hat zeitlebens eine schwache Gesundheit, die Symptome sind vielfältig. Oft wurde er nach großen Anstrengungen krank. Das plante er sogar im Kalender ein (…and then I will be sick …). Nachdem er 1973 die Komposition von „Death in Venice“ beendet hat, unterzieht er sich einer Herzoperation, von der er sich nicht mehr vollständig erholt. Er wird von der Krankenschwester Rita Thompson betreut, die ihn auch auf seiner letzten Venedigreise 1975 begleitet. Peter Pears ist mit den Werken von Benjamin Britten, der für ihn in seinen Opern die großen Tenorpartien geschrieben hat, auf Konzertreisen unterwegs. Am 04.12.1976 stirbt Benjamin Britten in den Armen seines Lebenspartners Peter Pears.

Staatenhaus am Rheinpark, Saal 1

Rheinparkweg 1
50679 Köln

Linien 1, 3, 4, 9 bis Haltestelle Bf Deutz/Messe oder Bf Deutz/Lanxess Arena
Deutsche Bahn bis Köln Messe/Deutz

Bus 150 bis Haltestelle Im Rheinpark (dieser Bus fährt auch über den Deutzer Bahnhof)

Bus 250 / 260 bis Haltestelle Bf Deutz/Messeplatz

Der Opernbus:
Die Shuttlebusse fahren die Haltestellen "Bahnhof Deutz/Messe" (Ottoplatz, Bussteig C), "Bahnhof Deutz/Messeplatz" (Messeplatz, Bussteig D&E) und "Oper Köln im StaatenHaus" an. Die Haltestelle vor dem Staatenhaus wurde extra von der KVB für den neuen Opernbus eingerichtet.
Ab sofort wird der Opernbus diese Haltestellen jeweils ab 60 Minuten vor und bis 30 Minuten nach der Vorstellung (ausgenommen sind hierbei Vormittagsveranstaltungen) kostenlos als Shuttle-Service anfahren.

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