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Christian Thielemann
© Matthias Creutzinger

Sächsische Staatskapelle Dresden

Konzert | Weber, Wagner & Strauss | Kölner Philharmonie

Christian Thielemann, Dirigent



Carl Maria von Weber (1786-1826)
Jubel-Ouvertüre E-Dur op. 59

Als Carl Maria von Weber 1818 seine „Jubel-Ouvertüre“ komponierte, war er königlicher Kapellmeister am Dresdner Hof. Die Ouvertüre ist zwischen dem 2. und dem 11. September des Jahres entstanden und wurde am 20. September im Dresdner Opernhaus im Rahmen eines Konzerts zum 50-jährigen Jubiläum des Amtsantritts Friedrich August III. als Kurfürst von Sachsen uraufgeführt. Zu diesem Anlass bat man Weber zunächst um eine „Jubel-Cantate“, die er im August des gleichen Jahres in seiner Sommerfrische in Klein-Hosterwitz komponierte. Nach seiner Rückkehr nach Dresden am Ende des Monats musste er jedoch feststellen, dass das Jubiläumsprogramm bereits in seiner Abwesenheit ohne seine Kantate organisiert war. Daraufhin machte der Komponist seine Beteiligung an den Feierlichkeiten rückgängig. Später jedoch, nachdem der Intendant des Königlichen Theaters, Graf Heinrich Vitzhum, mit einem Kompromissvorschlag eingegriffen hatte, erklärte sich Weber bereit, eine Ouvertüre für das Zeremoniell zu liefern. Seine Zusage wurde aber an eine Bedingung geknüpft: Die „Jubel-Cantate“ müsse am 23. September in der Kirche Neustadt-Dresden anlässlich eines Benefizkonzerts zugunsten der Harzbauern aufgeführt werden.
Bei der „Jubel-Ouvertüre“ handelt es sich um ein fast idealtypisches Gelegenheitsstück, das nach einer breit angelegten, feierlich schreitenden Einführung mit einem lebhaften „Presto assai“ aufwartet. In seiner formalen Anlage entspricht das Werk den bekannten Weber-Ouvertüren zum „Freischütz“, „Oberon“ oder „Euryanthe“ mit Ausnahme der Coda, in der nach einem Triangel-Schlag eine reich instrumentierte Orchesterfassung der Hymne „Heil dir im Siegerkranz“ ertönt. Diese Melodie diente zu verschiedenen Zeitpunkten auch in Großbritannien, Island, Norwegen, Schweden, Dänemark, Liechtenstein, in der Schweiz sowie im zaristischen Russland als patriotisches Lied und ist in den Vereinigten Staaten als die patriotische Hymne „My country tis of thee“ bekannt. Auch wurde sie von verschiedenen Komponisten in den unterschiedlichsten Werken eingesetzt, beispielsweise von Johann Christian Bach in einem Variationszyklus über „God Save the King“ als Finale seines sechsten Klavierkonzerts (op. 1, ca. 1763), von Beethoven als Thema eines Zyklus von sieben Klaviervariationen C-Dur (WoO 78, 1802/03) sowie als Zitat von so unterschiedlichen Komponisten wie Clementi (Sinfonie Nr. 3 G-Dur), Liszt (Klavierparaphrase), Johann Strauß (Finale des Walzers „Huldigung der Königin Victoria von Großbritannien“ op. 103) oder Debussy („Hommage à S. Pickwick Esq.“). Sowohl Rossini als auch Donizetti ließen das Thema auch im Opernhaus erklingen, beim erstgenannten in der Arie des Lord Stanley „Della real pianta“ aus „Il Viaggio a Reims“, beim letzteren in der Ouvertüre zu „Roberto Devereux“. Nirgends jedoch wird das Thema brillanter und überraschender eingesetzt als in der „Jubel-Ouvertüre“ von Weber, wo es den hinreißenden Schluss dieses kleinen Meisterwerks bildet.

Richard Wagner (1813-1883)
Ouvertüre
aus: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg WWV 70
Große romantische Oper in drei Akten. Libretto vom Komponisten

Die Oper „Tannhäuser“ ist Richard Wagners volkstümlichstes Werk dieser Gattung. Der Text stammt von ihm selbst nach den Dichtungen „Singerkriec uf Wartburc“ und „Dannhuser“ des 13. bzw. 16. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht der Gegensatz zwischen sinnlicher und mitleidiger Liebe, personifiziert in den Gestalten der Venus bzw. Elisabeths. Der Ernst seines ursprünglichen Empfindungswesens und die Neigung zu wildem sinnlichen Ungestüm sind die beiden Grundzüge im Charakter des Tannhäuser. Und das Auszeichnende der Oper ist, dass sie, wie Wagner in seiner Erläuterung zur Ouvertüre schreibt, mit der Versöhnung der beiden Elemente schließt: „Geist und Sinne, Gott und Natur umschlingen sich zum heilig einenden Kusse der Liebe.“ Zum Inhalt: Tannhäuser hat sich im Venusberg sündiger Sinnenlust hingegeben. Auf der Wartburg wirbt er im Sängerwettstreit um Elisabeths Hand. Sein Vergehen wird ruchbar. Er wird des Landes verwiesen und pilgert reumütig zum Papst. Dieser verflucht ihn: „Wie dieser Stab in meiner Hand nie mehr sich schmückt mit frischem Grün, kann aus der Hölle heißem Brand Erlösung nimmer dir erblühn!“ Verzweifelt sucht Tannhäuser erneut den Weg zum Venusberg. Doch Elisabeth, ihm in Liebe zugetan, erlöst ihn durch ihren Tod. Tannhäuser stirbt zu ihren Füßen. Die aus Rom zurückkehrenden Pilger bringen die frohe Botschaft, der Hirtenstab des Papstes habe sich mit frischem Grün geschmückt.
Die Vertonung entspricht der Tradition der romantischen Oper mit Zügen der Grand opéra. Häufig benutzt Wagner hier einfache Diatonik, doch ein wachsender Anteil chromatischer Harmonik und Melodik ist bereits zu erkennen. Die Ouvertüre entstand Anfang des Jahres 1845 in Dresden. Sie bringt den Grundgedanken der Fabel außerordentlich sinnfällig zum Ausdruck. Dieses Vorspiel beginnt mit dem Pilgerchor – intoniert durch sechs Bläser, die diese schlichte, aber von großer innerer Festigkeit getragene, überaus populäre Weise vortragen. Diese steigert sich mächtig, flaut wieder ab und verklingt leise. Der Mittelteil malt in berückenden Farben und schwirrenden Klängen die sündigen Wonnen des Venusberges. Er gipfelt in Tannhäusers leidenschaftlichem Hymnus, in das Triumphlied, das er zu Ehren von Venus anstimmen und das auf dem Höhepunkt des Sängerkrieges das Motiv des wildesten Zusammenstoßes der Gefühle und Meinungen bilden wird. Dann meldet sich das fromme Thema wieder. Die sinnlichen Klänge wollen es verdrängen, müssen aber letztendlich selbst weichen. Die Pilger kehren zurück. Ihr Chor schwillt an, entfaltet sich majestätisch und verherrlicht den Sieg der reinen Liebe über die sündige Leidenschaft.

Richard Strauss (1864-1949)
Also sprach Zarathustra op. 30 TrV 176
Tondichtung (frei nach Friedrich Nietzsche) für großes Orchester

Suite aus der Oper: Der Rosenkavalier op. 59 TrV 227
Komödie für Musik in drei Aufzügen. Libretto von Hugo von Hofmannsthal

Seit Oktober 1894 amtierte Richard Strauss als Nachfolger Hermann Levis als Königlicher Kapellmeister in seiner Heimatstadt München. Soweit ihm seine vielfältigen Verpflichtungen dazu Zeit ließen, beschäftigte er sich seit Januar 1896 mit der Komposition einer neuen Sinfonischen Dichtung „frei nach Nietzsche“, die dann bereits im August desselben Jahres abgeschlossen und am 27. November unter der Leitung des Komponisten in einem Frankfurter Museumskonzert uraufgeführt wurde. Strauss hatte keineswegs die Absicht, die philosophische Lehre vom Über-Menschen aus Nietzsches „Zarathustra“ in Musik zu setzen. Ausgangspunkt seiner Tondichtung ist vielmehr der lyrisch-hymnische Charakter des sprachmächtigen „Zarathustra“-Buchs. Damit nimmt er einen Widerspruch zwischen dem rein abstrakten Ideenprogramm und der klanglichen Realisierung bewusst in Kauf. Vom Drang nach Freiheit, von der Sehnsucht nach einem besseren Leben, von der Lebensbejahung und dem Tatendrang, von der Auflehnung gegen Mittelmaß und Rückständigkeit – von diesen positiven Grundstimmungen, die in Nietzsches philosophischem Gedicht neben allem Weltschmerz und aller Resignation enthalten sind, fühlte Strauss sich angesprochen. Nietzsche selbst stand dem Unternehmen einer Vertonung seines „Zarathustra“ überaus skeptisch gegenüber.
Durch die Einteilung des Programms in acht Teile ergab sich für den Komponisten die Notwendigkeit, anstatt der bisher für seine Sinfonischen Dichtungen bevorzugten Form des erweiterten Sonatensatzes eine andere Form zu wählen. Er entschied sich für die Form der Phantasie mit Themen, Themenvariationen und daraus abgeleiteter Durchführung. Der Partitur voran stellte er den „Hymnus an die Sonne“ aus dem „Zarathustra“, der auf die Musik bezogen folgenden Kernsatz enthält: „Zu lange hat die Musik geträumt; jetzt wollen wir wachen. Nachtwandler waren wir, Tagwandler wollen wir werden.“ Diesen Worten entsprechend herrscht eingangs des Werkes die Stimmung des Sonnenaufgangs: Das aus schwerem Tremolo der Kontrabässe aufsteigende Naturthema der Trompeten steigert sich bis zur vollen Klangentfaltung des Orchesters, das durch die erstmals in das Instrumentarium einbezogene Orgel erweitert wird. Der zweite Abschnitt handelt „Von den Hinterwäldlern“, die an eine Transzendenz jenseits und hinter der erfahrbaren Welt glauben. Zu ihrer Charakterisierung lässt Strauss leitmotivisch das gregorianische „Credo in unum deum“ anklingen. Im dritten bewegteren Teil, überschrieben „Von der großen Sehnsucht“, intoniert die Orgel ein einfaches Magnificat. Die aufstrebenden Akkorde der Harfen und die zu stürmischen Läufen ansetzende Orgel malen das Bild der Sehnsucht, bis ein abrupter Abbruch den thematisch verwandten Abschnitt „Von den Freuden und Leidenschaften“ ankündigt. Einen starken Kontrast bildet das elegische Oboen-Thema des folgenden „Grabliedes“, das den Abschied von allen Jugendträumen versinnbildlicht. Eine parodistisch gemeinte Fuge bestimmt den Abschnitt „Von den Wissenschaften“ und verwehrt die Rückkehr in die hinterwäldlerischen bzw. hinterweltlichen Studierstuben. „Der Genesende“ wendet sich wiederum dem blühenden Leben zu, das er mit walzerhaften Rhythmen und mit dem verschwenderischen Kolorit des „Tanzliedes“ feiert. Der Schluss-Abschnitt ist mit dem einzigen nicht von Nietzsche stammenden Titel „Nachtwandlerlied“ überschrieben, das einen betörenden Gesang in H-Dur enthält. Er verklingt ganz allmählich, bis in den Bässen noch einmal das Naturthema in C-Dur erscheint.
Nachdem Strauss mit „Salome“ und „Elektra“ die antiken Stoffe für die Oper ausgereizt hatte, tauchte bereits kurz nach der „Elektra“-Premiere 1909 die Idee einer ganz anderen Oper auf: Einer komischen Oper, die im Wien der Maria Theresia angesiedelt sein sollte – „Der Rosenkavalier“. Hugo von Hofmannsthal machte sich mit Feuereifer daran, ein Libretto für dieses Projekt zu verfassen. Als Grundlage dienten ihm die Tagebücher des kaiserlichen Obersthofmeisters Johann Josef Khevenhüller-Metsch aus den Jahren 1742 bis 1755. Hofmannsthal gelang es hervorragend, das Milieu des Theresianischen Wien zu treffen. Schon im September 1910 war die Partitur vollendet; die Uraufführung fand am 26. Januar 1911 in Dresden unter Ernst von Schuch statt. Aus dem früheren Bürgerschreck Strauss war nun der erfolgreichste Komponist der spätbürgerlichen Gesellschaft geworden. Nur der deutsche Kaiser Wilhelm II. urteilte: „Nee; dat is keene Musik für mich.“ In der Oper verliebt sich der junge Octavian, bisher der älteren, von ihrem Mann unerfüllten Marschallin in Liebe verbunden, in die junge Sophie. Diese soll auf Druck ihres neureichen Vaters den älteren Baron Ochs, einen dicken und anmaßenden Landadeligen, heiraten – verliebt sich aber in den hübschen „Rosenkavalier“ Octavian. Mittels einer schlau eingefädelten Maskerade gelingt es Octavian, den Baron als Schürzenjäger zu entlarven und die Ehe somit zu vereiteln. Die Marschallin gibt am Ende Octavian frei und ermöglicht durch diesen Verzicht, dass die jungen Liebenden zueinanderkommen.
Strauss fasste 1945 in seiner „Rosenkavalier“-Suite die populärsten Themen seiner Oper für den Konzertsaal zusammen. Dabei ging es ihm weniger darum, bekannte Musikstücke aneinanderzureihen, als vielmehr die Hauptfiguren und Höhepunkte des Geschehens gebündelt vorzustellen. Und so wirkt die Suite wie eine Art Tondichtung. Das Vorspiel zum ersten Akt geht in das Geplänkel zwischen Marschallin und Octavian über. Recht unvermittelt wechselt das Geschehen dann in den zweiten Akt, zur Szene knapp vor der Rosenüberreichung, deren orchestraler Glanz auch in der Suite entsprechend zur Geltung kommt. Die Singstimmen sind behutsam auf das Orchester übertragen. Im nächsten Teil geht es um die Szene, in der die Intriganten Sophie und Octavian überraschen. Es folgen der Walzer des Ochs und die Briefszene der Annina. Ohne weitere Umschweife geht es daraufhin zum Schlussterzett des dritten Akts, in welchem die Marschallin ihren Verzicht auf Octavian besingt. Wie in der Oper folgt hierauf das Duett von Sophie und Octavian, in dem die beiden ihre Liebe besiegeln. Am Ende steht als Resümee ein schmissiger Walzer.




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Mo
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Montag, 27. Mai 2024 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie

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Konzert | Weber, Wagner & Strauss

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