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BENVENUTO CELLINI | Oper Köln

Nun also: die Oper spielt im Staatenhaus. Man wird das Gebäude - so die neuesten Meldungen - vermutlich über die anvisierten zwei Spielzeiten hinaus in Anspruch nehmen müssen ...

Man wird das Gebäude - so die neuesten Meldungen - vermutlich über die anvisierten zwei Spielzeiten hinaus in Anspruch nehmen müssen, weil es mit der Sanierung am Offenbach-Platz aus den unterschiedlichsten Gründen hapert. Den Opernspielplan hat man auf die aktuellen Gegebenheiten zugeschnitten, wobei erstaunlich viel von den ursprünglichen Vorhaben umgesetzt werden kann. Reduzierte bühnentechnische Möglichkeiten erfordern freilich Kompromisse, etwa in Form konzertanter Aufführungen.

"Benvenuto Cellini" von Hector Berlioz gibt es jedoch szenisch, an die räumliche Situation des Staatenhauses angepasst, worüber Details freilich nicht verlauten. Ins Auge sticht natürlich, dass das Orchester hinter der Spielszene sitzt, Die Berlioz-Oper ist für den neuen Gürzenich-Chef Francois-Xavier Roth schon als Franzose eine Herzensangelegenheit. Er greift sogar auf die ursprüngliche Pariser Fassung ohne die späteren Beschneidungen zurück , was allerdings vier Stunden Aufführungsdauer zur Folge hat. Roth interpretiert die ungebärdige Berlioz-Musik euphorisch, mit dramatischer Zielstrebigkeit, aber klanglich sehr durchsichtig. Die Inszenierung stammt von Carlus Padrissa (La Fura dels Baus), in Köln durch Stockhausens "Sonntag aus Licht" und Wagners "Parsifal" bekannt. "Benvenuto Cellini" kam zwei Wochen vor Köln auch in Bonn heraus, szenisch mit einigem Vorsprung. Laura Scozzi gelang es, das extrem außenseiterische Künstlertum Cellinis stimmig ins Heute zu übersetzen. Padrissa gefällt sich mehr in optischen Spielereien und Symbolandeutungen, die bei wiederholtem Sehen aber an Wirkung verlieren. Zudem wird viel an der Rampe gesungen. Die beweglichen und vielfach illuminierten Bühnenaufbauten von Roland Olbeter und die an Seilen durch die Luft schwingenden Personen fesseln das Auge zeitweilig, doch wirkt auch hier früher oder später der Abnützungseffekt.

Alle Sänger debütieren in ihren Partien, ein Besetzungs-Clou, der vor einigen Jahren auch bei Monteverdis "Poppea" gelang. Ferdinand Von Bothmer gibt sich in der Titelpartie schlankstimmig, in den oft extremen Höhen so gut wie untadelig und überzeugt als Draufgänger auch darstellerisch (wobei die Figurenzeichnung in Bonn noch etwas mehr Pep hat). Als Teresa lässt Emily Hindrichs ihren hellen Sopran schimmern und glitzern. Die opéra-comique-geprägte Figur des Balducci, Teresas pädagogisch gänzlich unbedarften Papa, hat Vincent Le Texier sehr komödiantisch inne, mit seinem kernigen Bass tönt der Papst Nikolay Didenkos machtund wirkungsvoll von seinem Himmelspodest herab. In kleineren Partien fügen sich John Heuzenroeder, Lucas Singer und Wolfgang Stefan Schwaiger lebendig ins Geschehen. Besonders großer Applaus für Katrin Wundsams vokal und darstellerisch agilen Ascanio. Vor Beginn der Berlioz-Premiere traten Operndirektorin Birgit Meyer und Francois-Xavier Roth vor das Publikum und gedachten der Vorgänge in Paris. Es erklang die Marseillaise, danach gab es eine Schweigeminute. CZ

Dienstag, 01. Dezember 2015 | Kritiken

Benvenuto Cellini | Oper Köln | © Paul Leclaire

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