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UMBETTUNG | Depot 2

Nach "Helenes Fahrt in den Himmel" (Halle Kalk 2014) hat Stefan Bachmann erneut einen Stückauftrag an den dänischen Schauspieler Jens Albinus vergeben und ihm zusätzlich die Regie übertragen.

"Umbettung" spielt auf die gelegentliche Maßnahme einer Leichenverlegung auf Friedhöfen an. Dieser Vorgang bringt eine fünfköpfige Familie nach langer Zeit wieder einmal komplett zusammen. Doch bald machen sich Beziehungsstörungen bemerkbar, die dann auch in lautstarke Schuldzuweisungen und Wutausbrüche münden. Auf dem Theater kennt man so etwas beeindruckend von einem August Strindberg oder Ingmar Bergmann. Albinus will viel mitteilen, reiht eine Konfliktszene an die andere, ohne sie freilich psychologisch überzeugend zu verbinden. Dass sich gegen Ende Vater Jorgen hinter der Szene nicht ins Herz, sondern lediglich in den Fuß schießt, ist ein besonders kurioser Szenencoup. Bei allem dramatischen Donner gibt es (außer dem Abschied der Mutter) eigentlich keinen Vorgang, der wirklich frösteln macht. Als Regisseur hofiert Albinus dem Autor gleichen Namens zwar, doch besitzt seine Arbeit etliche spannende Momente. Von den Darstellern überzeugen Birgit Walter und Ronald Kukulies als Eltern besonders, und wunderbar spielt Seán McDonagh den "Gutmensch" Toby.

CZ

Donnerstag, 31. März 2016 | Kritiken

Umbettung | Depot 2 | © Tommy Hetzel

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