Festkonzert zur Saisoneröffnung
Das Gürzenich-Orchester Köln startet die Saison mit Werken von Debussy, Manoury, Schumann & Strauss
Cosima Wagner gab ihrem Freund Richard Strauss einen Lesetipp. »Ich glaube Sie finden darin auf edle Weise Unterhaltung und Zerstreuung!« In der Lektüre von »Don Quixote« fand Strauss dann gar die Vorlage für ein neues Stück über die fantastischen Abenteuer des selbst ernannten Ritter Don Quixote de la Mancha mit seinem Knappen Sancho Panza. Der aufstrebende Cellist Edgar Moreau wird in dieser Sinfonia concertante zum Fechter gegen Windmühlenflügel, der Solo-Bratschist des Gürzenich-Orchesters Nathan Braude sekundiert an der Bratsche in den imaginären Kämpfen. Ausgerechnet der »Traum« übertitelte dritte Satz fehlte, als man 2006 in einer New Yorker Bibliothek die verschollen geglaubte Orchesterpartitur der »Première Suite d’Orchestre« des jungen Claude Debussy wiederfand. Komponist für Köln Philippe Manoury hat anhand einer Klavier-Version des Stückes einen neuen, »atmosphärischen und suggestiven« Traum für Orchester erschaffen und damit den wohl am meisten nach Debussy klingenden Satz. Auch Robert Schumanns 3. Sinfonie, die »Rheinische«, hat etwas Träumerisches. Seine zuletzt komponierte Sinfonie entstand innerhalb nur eines Monats, kurz nach seinem Umzug von Dresden nach Düsseldorf. Die »Rheinische« vermittelt all jene Freude und Zuversicht, die Robert Schumann mit dem Rheinland verband: Der Traum von einer glücklicheren Zeit. Dazu trug auch der erste Anblick des Kölner Doms im Juli 1850 bei, der als Inspirationsquell für den markanten Posaunenchoral diente und das, obwohl der Bau erst 30 Jahre später vollendet werden sollte.
Montag, 21. August 2017 | Tipps & Termine