Die Kehrseite der Medaille | Theater am Dom

Von Florian Zeller

Kommt Ihnen der Name Florian Zeller bekannt vor? Richtig. Der Franzose hat mit seiner Regiearbeit „The Father“ mit Anthony Hopkins und Olivia Colman viel Aufsehen erregt. Nun ist er mit „The Son“ wieder in den Schlagzeilen. Beide Dramen befassen sich mit tragischen Menschen- und Familienschicksalen. Nicht so in „Die Kehrseite der Medaille“. Hier zeigt Zeller sein komödiantisches Talent. Die Trennung von Patrick und Laurence ist für das befreundete Ehepaar Isabelle und Daniel dramatischer als für die direkt betroffenen. Besonders Patrick, der sich direkt in eine neue Beziehung mit der jungen Emma gestürzt hat, scheint glücklich. Aus reiner Höflichkeit lädt Daniel den Freund und seine neue Flamme zum Abendessen ein. Fatal. Ist Isabelle doch Laurence‘ beste Freundin und schwört Rache. Daniel dagegen findet schnell Gefallen an der attraktiven Emma. Allein diese Prämisse weist auf einen vergnüglichen Abend für die Zuschauer hin. Der Clou des Ganzen: Neben dem gesprochenen Worten lassen die Figuren auch ihre Gedanken an die Oberfläche kommen. Natürlich nur dem Publikum gegenüber. Äußerst amüsant. Nicht nur, aber vor allem dieser Informationsvorsprung führt dazu, dass mal wieder herzhaft gelacht werden kann. Und das können wir im Moment gut gebrauchen.
RJ

Mittwoch, 22. Februar 2023 | Kritiken