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Abschied aus dem Provisorium

Die Opern-Saison im StaatenHaus 2023/24


Es soll die letzte Spielzeit im Interim sein, da ist sich Intendant Hein Mulders sicher, auch wenn er lachend zugibt, dass es einen Plan B gibt. So präsentiert sich der Chef der Kölner Oper bestens gelaunt bei der Vorstellung der neuen Saison und mit ihm strahlt Kölns Noch-GMD um die Wette. Zu strahlen gibt es einiges, das betont auch Kulturdezernent Stefan Charles, der besonders die guten Verkaufszahlen lobt. Ob diese sich noch steigern lassen, wird man sehen, jedenfalls spricht das Programm, dass die Opernleitung vorstellt einiges, was dem Publikum gefallen sollte. Man setzt auf viel Bekanntes und Bewährtes, spickt den Spielplan aber auch mit spannenden, weniger bekannten Stücken und so beginnt der Saison im September direkt mit einem Ausrufezeichen. Richard Strauss Mammutwerk „Die Frau ohne Schatten“, ist erstmals seit über 30 Jahren wieder in Köln zu erleben. Das Werk entführt in magische Phantasiewelten und ist eine unglaubliche Herausforderung für die Singenden auf der Bühne. Leichter und beschwingter geht es in der Spielzeit weiter, wenn ab November der windige Dulcamara seinen „Liebestrank“ auf der Bühne verkaufen kann. Das Publikum darf sich hier auf eine gefeierte Übernahme aus Madrid und Barcelona freuen, die die Handschrift von Damiano Michelietto trägt, der für seine sinnlichen und leichten Inszenierungen bekannt ist. Das Jahr klingt mit einer Neuproduktion der „Lustigen Witwe“ aus, die Bernd Mottl inszeniert und in der nach rund 25 Jahren Ralf Morgenstern als Njegus in einer Operette an die Kölner Oper zurückkehrt. Lange nicht mehr zu sehen waren gleich zwei Werke der großen Opernkomponisten Mozart und Verdi. Vom ersten wird das Drama „Idomeneo“ ab Februar 2024 zu erleben sein, vom zweiten ab April „Un ballo in maschera“. Hier zeigt Giuliano Carella als musikalischer Leiter, dass Verdi bei ihm in guten Händen ist, der Nürnberger Schauspielchef, Jan-Philipp Gloger, der bereits in Bayreuth inszenierte stellt sich dem Kölner Publikum vor. Für Barockfans ist Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“ zu empfehlen, deren musikalische Leitung in den Händen von George Petrou liegt, der dem Kölner Publikum durch „Miranda“ noch bestens in Erinnerung ist. Freunde Neuer Musik kommen mit gleich drei bemerkenswerten Produktionen auf ihre Kosten, davon gleich zwei Uraufführungen: Frank Pescis „The Strangers“ und Ondrej Adameks „Ines“ zeigen modernes, lebendiges Musiktheater. In einer halbszenischen Fassung sind Bernd Alois Zimmermanns „Soldaten“ in der Kölner Philharmonie zu erleben, bei der niemand geringeres als Calixto Bieto die szenische Einrichtung übernimmt. Neben diesen spannenden Neuproduktionen ergänzen eine Vielzahl gefälliger Wiederaufnahmen den Spielplan. Mozarts „Cosi“, Puccinis „Tosca“, „Hänsel und Gretel“, „Faust“ und der Sensationserfolg „Peter Grimes“ stehen wieder auf dem Programm. Gerade letztere Produktion war in der Premierensaison gleichermaßen Geheimtipp, wie Überraschung – eine absolute Empfehlung für alle, die dieses Stück noch nicht kennen. Den Abschied aus dem Staatenhaus wird man mit Bizets „Perlenfischern“ begehen – allerdings konzertant. Warum dies so sei, begründet Mulders mit dem Hinweis, dass planmäßig hier bereits der Umzug an den Offenbachplatz laufen soll… hoffen wir, dass es genau so kommen wird.

SJ

Mittwoch, 19. April 2023 | Kritiken

Staatenhaus | © Oper Köln

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