Achtsam Morden | Theater am Dom

Nach dem Roman von Karsten Dusse

Mit dem Bestseller „Achtsam Morden“ fing es an. Mittlerweile umfasst die Buchreihe fünf Bände und erfreut sich immer noch größter Beliebtheit. Grund genug, dem Auftaktband ein Bühnenstück zu widmen. René Heinersdorff, der im Theater am Dom normalerweise Regie führt, schlüpft in die Rolle des Anwalts Björn Diemel, der das Prinzip der Achtsamkeit für sich entdeckt. Er atmet, priorisiert seine Familie und lebt im Moment. Ungünstig, dass er dadurch seinen mafiösen Klienten im Kofferraum vergisst und dieser am nächsten Tag tot ist. Anwalt Björn fragt sich in jeder Situation, wie er sie mit Achtsamkeit lösen kann und verhält sich entsprechend. Dass die achtsamen Antworten meist nicht mit dem Gesetz übereinstimmen, stört ihn nur peripher. Pascal Breuer führt in dieser bitterbösen, amüsanten Komödie Regie. Immer wieder durchbrechen die Charaktere die vierte Wand und beziehen das Publikum mit ein. Ein großes Lob gebührt Yael Hahn, die mit Witz, Charme und einer großen Wandelbarkeit fünf verschiedene Charaktere darstellt. Aber auch Miguel Abrantes Ostrowski zeigt einen hervorragenden russischen Mafiaboss. Die Story hält sich stark an die Buchvorlage, nur das Ende ist leicht abgewandelt. Wer wusste, dass Mindfulness so lustig jedoch so tödlich sein kann?
Rebecca Jungbluth

Mittwoch, 25. September 2024 | Kritiken