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Mozart, Prokofjew & Bartók

Concertgebouworkest

Klaus Mäkelä | © Eduardus Lee
Klaus Mäkelä | © Eduardus Lee

Inhalt

Janine Jansen, Violine
Klaus Mäkelä, Dirigent


Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Sinfonie D-Dur KV 297 (300a)
(»Pariser Sinfonie«)

Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren. Er war der Sohn des Violinisten, Komponisten und Lehrers Leopold Mozart. Wolfgang begann als Dreijähriger Klavier zu spielen und begab sich bereits mit sechs Jahren, gemeinsam mit seiner elfjährigen Schwester Nannerl, auf Konzertreisen nach München und Wien. Von 1763 an unternahmen Vater Leopold und Sohn Wolfgang eine dreieinhalbjährige Konzertreise durch Europa, auf der sie große Erfolge feierten. Zwischen 1769 und 1773 folgten weitere Reisen durch Italien, jedoch mit zunehmend weniger Erfolgen. Die Zeiten zwischen den Reisen nutzte Mozart zum Komponieren. Nach 1773 nahm er in Salzburg die Stellen als Hoforganist und Kaiserlicher Kammerkomponist an. Er starb verarmt in Wien am 5. Dezember 1791. Mozart, seit dem 28. August 1777 aus der Salzburger Hofkapelle entlassen und stellungslos, begab sich am 23. September auf väterlichen Rat zusammen mit der Mutter auf die Reise nach Paris. Die Enttäuschungen und Fehlschläge der letzten Zeit sollten in der Stadt seiner einstigen "Wunderkind"-Erfolge ins Gegenteil verkehrt werden; in Paris erwartete Mozart neue, ehrenvolle Aufträge. Doch sah er sich auch hier getäuscht: Nur wenige Angebote erreichten ihn, der frühere Ruhm war vergessen, stattdessen musste er so manche Demütigung durch die Pariser Gesellschaft erfahren. Für die ‚Concerts spirituels' schrieb er zwei Sinfonien, von denen nur das D-Dur-Werk KV 297 erhalten geblieben ist. Im Auftrag von Jean Le Gros entstand diese "Sinfonia à 10 instrumenti", uraufgeführt am Fronleichnamstag (18. Juni) 1778. Sarkastisch teilte Mozart am 12. Juni dem Vater in einem Brief mit: "… den wenigen gescheiden franzosen, die da sind, stehe ich gut dafür, daß sie gefällt; den dummen - da sehe ich kein grosses unglück, wenn sie ihnen nicht gefällt - ich habe aber doch hoffnung, daß die Esel auch etwas darinn finden, daß ihnen gefallen kann…". Mozart rang um Anerkennung und war zu Zugeständnissen an den Publikumsgeschmack bereit. So beginnt er die Sinfonie mit dem beliebten "premier coup d'archet", dem rauschenden, präzisen Forte-Einsatz des Orchesters - ein Effekt, der ihm viel Beifall einbrachte. Die reiche, farbige Besetzung (erstmals verwendete Mozart Klarinetten) ermöglichte, das Theatralische hervorzukehren, wie es die Franzosen liebten. Für die Situation ist es kennzeichnend, dass der ursprüngliche langsame Satz wegen "zu viell modulation" weniger gefiel und von Mozart gegen ein schlichtes und kürzeres "Andantino" ausgetauscht wurde, das seitdem zur Sinfonie gehört. Der erste Satz ("Allegro assai") ist großzügig angelegt und wird von einem prägnanten, festlichen Thema eröffnet. Häufige Szenenwechsel, solistisch geführte Bläser und ein überhaupt sehr kontrastreicher Ablauf geben diesem Kopfsatz einen eher konzertanten als sinfonischen Charakter. Auffällig bleibt die relative Unverbindlichkeit, die lockere Zuordnung der Themen. Auch die Durchführung kennt keine ernsthafte Auseinandersetzung. Die Nähe zur Festlichkeit der alten französischen Ouvertüre wird nicht nur durch den Satzanfang deutlich, sondern auch in der fugatoartigen Behandlung des zweiten Themas, das allerdings in der Reprise nicht wieder erscheint. - Der ausgedehnte Schluss-Satz ("Allegro") eilt behände dahin und wurde "mit allem Applauso" aufgenommen. Er ist zweifellos auch der bedeutendste Teil der Sinfonie. Zu besonderer Wirkung gelangt das zweite Thema, das sogleich imitatorisch behandelt wird, plötzlich nach Moll gerät, und dann der Durchführung zu größerem Gewicht verhilft. Die Reprise schließlich verschafft dem Hauptthema seine natürliche Vorrangstellung, die es auch mit allem Glanz behauptet.
Text: Heidi Rogge

Sergej Prokofjew (1891-1953)
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 19

Das dreisätzige Violinkonzert in D-Dur entstand in den für Prokofjew unbeschwerten Jahren 1915 bis 1917, die er auf dem von seinen Eltern verwalteten Gut Sonzowka verbrachte. "Wie eine Landschaft vom Sonnenlicht übergossen, vom frischen Duft einer Naturstimmung durchweht" empfand der Geiger David Oistrach das Violinkonzert. Die vorgesehene Uraufführung in Petrograd wurde durch die Revolution vereitelt, so dass das Werk erstmals am 18. Oktober 1923 in Paris erklang. Wie Prokofjew in seiner Autobiographie berichtet, hätten Bronislaw Hubermann und andere berühmte Geigenvirtuosen es abgelehnt, den Solopart einzustudieren, so dass dieser schließlich dem Konzertmeister des Orchesters übertragen werden musste. Die Kritik sei zwiespältig gewesen; "Mendelssohnismen" habe ein Kritiker tadelnd angemerkt. Ohne ein neoklassizistisches Werk zu sein wie die etwa gleichzeitig komponierte "Symphonie classique", ist dieses Violinkonzert doch der Tradition verhaftet. Schon die gewählte Tonart stellt es in die Reihe der Violinkonzerte, die mit Mozarts Violinkonzert KV 216 beginnt und mit Igor Strawinskys Violinkonzert "in D" endet. In formaler Hinsicht weicht Prokofjew freilich vom herkömmlichen Schema ab. Der erste und dritte Satz tragen die Tempobezeichnungen "Andantino" und "Moderato". Sie beginnen und enden jeweils in lyrischer Kantabilität und haben einen bewegteren Mittelteil. Der Kopfsatz folgt formal in etwa der Form des Sonatenhauptsatzes, während der Finalsatz von großer formaler Freiheit ist. Der knappe Mittelsatz ("Scherzo vivacissimo") ist ein wild bewegtes, genial instrumentiertes und hochvirtuoses Stück, das Prokofjew selbst mit Hauptrichtungen seines Schaffens in Verbindung bringt, die er im Gegensatz zum Lyrischen (der beiden umrahmenden Sätze) als "die des Neuerers" und als "die motorische" bezeichnet.
Text: Heidi Rogge

Béla Bartók (1881 - 1945)
Konzert für Orchester Sz 116

Der Ungar Béla Bartók zählt nicht nur zu den herausragenden Komponisten des 20. Jahrhunderts, sondern hat auch als Pianist und vor allem als Musikethnologe Bedeutendes geleistet. Ausgehend von Liszt und Strauss, fand er durch das Studium der Volksmusik seiner ungarischen Heimat zu einer eigenen Musiksprache. 1940 emigrierte er aus tiefer Abneigung gegen das faschistische Regime in Ungarn in die Vereinigten Staaten, wo er fünf Jahre später an Leukämie starb. Bartók, der seine eigene Kompositionstätigkeit für einige Jahre zugunsten der Lehrtätigkeit an der Akademie in Budapest (wo er seit 1906 als Professor für Klavier wirkte) zugunsten häufigerer Konzertreisen ins Ausland und vor allem zugunsten der Arbeit an dem in vielen Jahren gesammelten Volksliedmaterial eingeschränkt hatte, begann erst im Jahre 1926 wieder mit größeren eigenen Kompositionen. Nach dieser Unterbrechung jedoch entstanden in rascher Folge eine Reihe von Bartóks bedeutendsten Werken, z.B. das erste Klavierkonzert sowie das dritte und vierte seiner Streichquartette. In seinen Erinnerungen berichtet der Dirigent Sir Georg Solti, wie es zur Komposition des Konzertes für Orchester kam: Bartók, seit 1940 in New York ansässig, fristete dort ein kümmerliches und so gut wie anonymes Dasein. Anfang 1943 traten zwei Freunde Bartóks, der Geiger Joseph Szigeti und der Dirigent Fritz Reiner, mit der Bitte um einen Auftrag für den kranken Komponisten an den berühmten Dirigenten des Boston Symphony Orchestra, Sergeij Kussewitzki, heran. Kussewitzki sagte zu und besuchte den Komponisten im Krankenhaus, um ihn mit einer Komposition für "sein" Orchester zu beauftragen. Als sich Bartóks Gesundheitszustand vorübergehend besserte, schrieb er das Konzert für Orchester innerhalb weniger Wochen zwischen August und Oktober 1943 nieder. Die Uraufführung des Werkes fand am 1.12.1944 in der New Yorker Carnegie Hall durch das Boston Symphony Orchestra unter Kussewitzki statt. Für die Uraufführung verfasste Bartók eine Einführung, in der er sich - ganz gegen seine Gewohnheit - auch zur stimmungsmäßigen Dramaturgie und zum Titel des Werkes äußerte: "Die allgemeine Stimmung der Komposition kann - mit Ausnahme des spaßigen zweiten Satzes - als ein schrittweiser Übergang vom Ernst des ersten Satzes und dem Klagelied des dritten zur Lebensbejahung des Schluss-Satzes angesehen werden. Der Titel des sinfonieartigen Orchesterwerks wird durch die konzertierende oder solistische Verwendung gewisser Instrumente bzw. Instrumentengruppen gerechtfertigt. So werden z. B. die Blechbläser in den Fugato-Abschnitten der Durchführung im ersten Satz 'virtuos' eingesetzt, die Streicher in den 'perpetuum mobile'-artigen Passagen des Hauptthemas im letzten Satz, insbesondere aber im zweiten, wo die Instrumente jeweils paarweise nacheinander konzertieren und brillante Passagen ausführen." Die fünf Sätze des Werkes tragen folgende Bezeichnungen: 1. (Introduzione) Andante non troppo, 2. (Giuoco delle copie) Allegretto scherzando, 3. (Elegia) Andante non troppo, 4. (Intermezzo interrotto) Allegretto, 5. (Finale) Pesante; Presto.
Text: Christoph Prasser

Genre:
Konzert

Spielstätte
Kölner Philharmonie
Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln
Linien 5, 12, 16, 18 sowie S-Bahnen S6, S11, S12, alle Nahverkehrszüge und die Busse 132, 170, 250, 260 und 978 bis Dom/Hauptbahnhof

Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte 2. Klasse im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

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