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Rachmaninow & Franck

Orchestre de Paris - Philharmonie

Klaus Mäkelä | © Jerome Bonnet
Klaus Mäkelä | © Jerome Bonnet

Inhalt

Anna Vinnitskaya, Klavier
Klaus Mäkelä, Dirigent



Sergej Rachmaninow (1873-1943)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18

Der russische Komponist und Pianist Rachmaninow entstammte einer musikalischen Familie, die ihm schon früh qualifizierten Instrumentalunterricht ermöglichte. Von 1882 bis 1885 studierte er am Petersburger Konservatorium, von dem er aber schließlich nach Moskau wechselte, wo er sein Studium der Komposition und als Konzertpianist abschloss. Als Pianist wurde er dann auch schnell in Russland bekannt und erhielt eine Anstellung als Klavierlehrer am Martynow-Institut in Moskau, wo er später auch als Dirigent tätig war. Während die Aufführung seiner ersten Sinfonie ohne große Resonanz blieb, hatte eine Aufführung mit anderen eigenen Kompositionen in London einen durchschlagenden Erfolg. Von 1904-06 dirigierte Rachmaninow am Bolshoi-Theater in Moskau, von 1906 bis 1909 lebte er in Dresden. 1909 unternahm er eine erste Konzertreise in die USA. Nach der russischen Revolution 1917 verließ Rachmaninow seine Heimat, lebte zunächst einige Zeit in der Schweiz am Vierwaldstädter See, bevor er 1935 endgültig in die Vereinigten Staaten übersiedelte. Kurz vor seinem Tod erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Am 15. März 1897 fand in St. Petersburg die Uraufführung der ersten Sinfonie Rachmaninows statt. Das Konzert geriet zum Fiasko, das eine dreijährige Schaffenskrise auslöste. Rachmaninow verfiel in schwere Depressionen. Auf Anraten von Freunden begab er sich schließlich in die Behandlung eines Nervenarztes. Er beschrieb die Fortschritte der Therapie wie folgt: "...obwohl es unglaublich erscheint hat diese Kur mir wirklich geholfen. Im Frühsommer (des Jahres 1900) begann ich wieder zu komponieren. Ich wurde von musikalischen Einfällen überschüttet, die in mir heranwuchsen und für mein Klavierkonzert mehr als ausreichend waren." Die Rede ist hier von seinem zweiten Klavierkonzert in c-Moll. Bei der Uraufführung der Schluss-Sätze des Werkes, das der Komponist in Dankbarkeit für die überstandene Krise seinem Arzt gewidmet hatte, zollten Publikum und Presse dem Werk gleichermaßen Anerkennung. Ein Kritiker schrieb, es sei "sehr poetisch, voll Schönheit, Wärme, reicher Orchestration, mit gesunder und gespannter schöpferischer Macht." Von diesem Erfolg beflügelt, vollendete Rachmaninow das Konzert innerhalb weniger Wochen. Die Aufführung des kompletten Werkes fand am 27. Oktober 1901 in Moskau statt. Mit diesem zweiten Klavierkonzert, das als kreativer Befreiungsschlag entstanden war, gelang Rachmaninow der erste große Wurf im Sujet der Solistenkonzerte. Heute gehört es zu seinen berühmtesten Werken.
Das Konzert ist eine Synthese zwischen dreiteiligem Zyklus und der permanenten Entwicklung einer einzigen Grundidee - ein lyrisches Poem. Die Melodik wurzelt im russischen Volkslied. Charakteristisch ist eine Pendel-Melodik. In der Harmonik überschreitet Rachmaninow kaum die Grenzen des spätromantischen Spektrums. Im Orchesterklang dominieren Streicher und Holzbläser. Der erste Satz ("Moderato") beginnt mit einer achttaktigen, von massiven Akkorden des Klaviers getragenen Einleitung, deren dynamische Bandbreite vom Pianissimo zum Fortissimo reicht. Über rauschenden Arpeggien intonieren Violinen, Bratschen und Klarinetten, später auch die Celli das Hauptthema. Nach einer kurzen Überleitung der Bratschen stimmt das Klavier das zweite Thema in der Paralleltonart an. Der Satz erfährt eine gewaltige Steigerung, die in einem Fortissimo-Akkord ihren Höhepunkt findet. Der dichte, akkordische Klaviersatz dieser Passage ist eine stilistische Eigenart Rachmaninows. Auffallend ist der Verzicht auf die Kadenz am Satzende, die man aber aufgrund der an sich schon immensen Virtuosität des Soloparts nicht wirklich vermisst. Der langsame Satz ("Adagio sostenuto") stellt nach einer kurzen Einleitung das Hauptthema in den Flöten vor. Die Ähnlichkeit mit dem zweiten Thema des Kopfsatzes ist auffallend und gewollt. Der weitere Verlauf des Satzes bringt immer neue Veränderungen dieses Hauptgedankens, die in einer Solokadenz münden. Das Finale ("Allegro scherzando") verknüpft Elemente von Sonaten- und Rondoform. Auch hier hat das zweite Thema eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Seitengedanken des Kopfsatzes, ein weiterer Beweis für die zyklische Form des Werkes, das auch in einer Verknüpfung aller in den drei Sätzen vorgekommenen Themen endet.

Text: Heidi Rogge

César Franck (1822-1890)
Sinfonie d-Moll FWV 48

Der 1822 in Lüttich geborene César Franck arbeitete lange Zeit als Organist in Paris, bevor er 1872 als Professor für Orgelspiel und Improvisation am Pariser Konservatorium angestellt wurde. In seinen Werken vereinigt er die klaren Formen der deutschen Klassik mit der Modulationstechnik und Chromatik von Franz Liszt und Richard Wagner sowie mit der programmatischen französischen Musik. Die Wertschätzung für sein Werk ist erst in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen: Was man zu seinen Lebzeiten als eintönig und unerträglich ansah, (nämlich die von ihm geschaffene Form, die dasselbe Thema und Motiv in allen Sätzen wiederholt, oder den chromatisch durchsetzten Klang in ständig wechselnden Farben ohne dramatische Auseinandersetzung) wird heute als Vorstufe zum instrumentalen Impressionismus erkannt und gewertet.
Von seinen zwei Sinfonien steht die Sinfonie in d-Moll auf den Programmen aller internationalen Orchester. Franck hat seinem Freund und Komponistenkollegen Pierre de Bréville die Absichten mitgeteilt, die er in seiner Sinfonie verfolgte:
"Es ist eine klassische Sinfonie. Zu Beginn des 1. Satzes findet sich eine Reprise der Art, wie man sie bei älteren Sinfonien zur festeren Etablierung der Hauptthemen benutzte; hier steht sie jedoch in einer anderen Tonart [f-Moll]. Es folgt ein kombiniertes Andante und Scherzo. Ich wollte die Konstruktion so anlegen, dass jeder volle Takt des Scherzos einer Viertelnote des Andantes (3/4) entsprechen würde, so dass in der gemeinsamen Durchführung der beiden Teile ersterer von letzterem überlagert werden könnte. (Es ist mir gelungen, das Problem zu lösen.) Das Finale nimmt - wie bei Beethovens Neunter - sämtliche Themen noch einmal auf. Doch in meiner Sinfonie erscheinen sie nicht als reine Zitate; ich mache etwas aus ihnen, sie werden zu neuen Elementen".
Die Sinfonie d-Moll, die Franck seinem Schüler Henri Duparc widmete, ist also dreisätzig gebaut (Satzfolge: I. Lento; II. Allegretto; III. Allegro non troppo) und kann als besonders gelungenes Zeugnis seiner zyklischen Formbildung gelten. Dem Werk liegt eine thematische Keimzelle, ein "Motto" zugrunde, das in allen Sätzen verarbeitet wird. Die Uraufführung fand am 17. Februar 1889 in Paris in der Société des Concerts du Conservatoire statt und war ein Reinfall, da die von Franck vergleichsweise massiv verwendeten Modulationen - darin Wagner und Bruckner ähnlich - bei Kritik und Publikum damals noch auf wenig Verständnis stießen. Franck selbst zeigte sich mit seinem Werk jedoch hochzufrieden.

Text: Christoph Prasser

Genre:
Konzert

Spielstätte
Kölner Philharmonie
Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln
Linien 5, 12, 16, 18 sowie S-Bahnen S6, S11, S12, alle Nahverkehrszüge und die Busse 132, 170, 250, 260 und 978 bis Dom/Hauptbahnhof

Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte 2. Klasse im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

Tickets & Termine

März 2026

Do.
19.
Mär
Donnerstag, 19. März 2026 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie

Orchestre de Paris - Philharmonie

Konzert | Rachmaninow & Franck

Klaus Mäkelä | © Jerome Bonnet
Klaus Mäkelä | © Jerome Bonnet

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