Der Streik im Depot 1
Einer der erfogreichsten Gegenwartsromane bildet die Vorlage für Stefan Bachmanns Inszenierung
In den USA gilt "Atlas Shrugged" von Ayn Rand (1905-1982) als einer der erfolgreichsten Romane der Gegenwart.
Die Autorin ist gebürtige Russin, verließ ihr Land aber mit Anfang zwanzig, Ob die Enteignung des Familienbesitzes primärer Auslöser für die politisch radikale Einstellung der Autorin war? Für sie ist Egoismus jedenfalls eine Tugend. Dem Staat eignet kein Obrigkeitsrecht, er hat lediglich die Bürger in ihrer Individualität zu schützen.
Diese These wird umfänglich dargelegt, Stefan Bachmanns und Jens Großes Bühnenadaption benötigt 4 Stunden. Den mitunter sehr thesenhaften Stil der Vorlage kann und will die Inszenierung nicht kaschieren (statisches Anfangsbild), ein etwas mäandernder politischer Bekenntnismonolog bildet das Finale.
Den Gedankengängen von Ayn Rand zu folgen, fordert dem Zuschauer Konzentration ab. Bachmanns Regie bietet aber viel optische Kraft. Sie erläutert handfest, lässt Ironie zu (was man als Parallele zu dem puppenspielhaften "Sezuan" empfinden könnte) und gönnt den Darstellern wirkungsvolle Auftritte.
Die Ausstattung Simeon Meiers bietet prägende Bildstationen. Von den Schauspielern sollte Melanie Kretschmann hervorgehoben werden. Ihre coole Dagny Taggart ist das Alter Ego von Ayn Rand.
CZ
Mittwoch, 11. Dezember 2013