Lust auf… große Namen, große Werke

Die Konzert-Kolumne

Die neue Konzertsaison beginnt und die Philharmonie hat für musikalische Feinschmecker den Tisch reich gedeckt. Dabei geben sich die Edel-Klangkörper die Klinke in die Hand, prominente Solisten gehen ein und aus und Werke der populären Meister werden mit raffinierten, manchmal unbekannten Beilagen garniert. Das Programm der neuen Saison macht Lust auf Musik und das auf ganz verschiedene Art und Weise.

Mahlers zweite Sinfonie, die sogenannte „Auferstehungssinfonie“ gehört wohl zu den monumentalsten Werken des Komponisten. Im wuchtigen Trauermarsch wird der Held zu Grabe getragen, bevor er im majestätischen Schlusschor in die Ewigkeit eingeht. Dabei wechseln sich die so großen für Mahler typischen Momente mit innehaltenden, fast kammermusikalischen Momenten ab und lassen den Zuhörer in rund 70 Minuten tief in die Mahlersche Musik-und Gefühlswelt versinken. Die Münchener Philharmoniker sind mit diesem Werk am 11.09. in der Philharmonie zu Gast, die musikalische Leitung hat die junge Dirigentin Mirga Grazinyte-Tyla.

Die Symphonien Haydns und Beethovens gehören wohl zu den echten musikalischen Delikatessen und gerade die „Pastorale“ zählt wegen ihrer Leichtigkeit und ihrem quirligen Treiben zu den vielleicht beliebtesten klassischen Werken. Das Gürzenich-Orchester unter Leitung des renommierten Dirigenten Ivor Bolton präsentiert dieses Werk am 16. und 17.10. flankiert von Haydns Symphonie Nr. 95 und Brittens sehnsuchtsvollem Nocturne op. 60.

Cecilia Bartoli ist mit Sicherheit eine der prominentesten Sängerinnen ihres Fachs und wenn diese Diva Händel singt, ist das ein wahres Erlebnis. Am 01.11. ist sie in Köln zu Gast und ist in einer konzertanten Aufführung des „Giulio Cesare“ als Cleopatra zu hören. Mit Carlo Vistori in der Titelpartie und Kangmin Justin Kim als Sesto sind auch weitere Partien hochkarätig besetzt. Mit den Musiciens du Prince – Monaco unter der Leitung von Gianluca Capuano sind weitere Experten für Barockmusik mit von der Partie.

Als Kirsche auf dem Dessert sei noch auf ein vielleicht etwas ungewöhnliches Orgelkonzert verwiesen: Bariton Ludwig Mittelhammer und Organist Christoph Schoener kombinieren barocke Orgelkunst eines Johann Sebastian Bach mit Liedbearbeitungen des französischen Impressionisten Gabriel Fauré. Zwischen strenger Klangarchitektur und luzider Tonmalerei zeigen die beiden Künstler faszinierende Kontraste und bescheren so am 30.11. ein ganz besonderes Konzert.

Sebastian Jacobs

Dienstag, 25. Juli 2023