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Wagner, Strauss & Witter-Johnson

Gürzenich-Orchester Köln

Lebensrätsel

Christiane Karg | © Gisela Schenker
Christiane Karg | © Gisela Schenker

Inhalt

Christiane Karg, Sopran
Andrés Orozco-Estrada, Dirigent



Richard Wagner (1813 - 1883)
Vorspiel
aus: Tristan und Isolde WWV 90
Handlung in drei Akten. Libretto vom Komponisten

Isoldes Liebestod
aus: Tristan und Isolde WWV 90
Handlung in drei Akten. Libretto vom Komponisten

Das Musikdrama "Tristan und Isolde" bezeichnete Wagner selbst als "Handlung in drei Aufzügen". Die Uraufführung fand am 10. Juni 1865 im Königlichen Hof- und Nationaltheater in München unter der Leitung von Hans von Bülow statt. Die Handlung stützt sich auf den keltischen Sagenkreis um König Artus und Tristan - letzterer überliefert in dem groß angelegten Versroman "Tristan" von Gottfried von Straßburg (13. Jahrhundert). Darüber hinaus ließ Wagner in seine Handlung Motive und Stimmungen aus Novalis' "Hymnen an die Nacht" einfließen, auch Anregungen aus der Philosophie Arthur Schopenhauers gelten als gesichert - Wagner selbst relativiert dies allerdings: die Schopenhauer-Lektüre traf danach bei ihm auf eine bereits vorhandene Stimmung, die ihn zur Schaffung des "Tristan" angeregt hatte und die er nun bei Schopenhauer wieder fand. Mit Schopenhauer in Zusammenhang zu bringen sind dagegen Gedanken, die dieser aus dem Buddhismus und indischen "Brahmanismus" herleitet, nämlich eine Tendenz des gänzlichen Verlöschens der menschlichen Existenz im Tode.
Es geht in der Oper um die hoffnungslose Liebe zwischen Tristan und Isolde. Tristan will seine Liebe zu Isolde nicht wahrhaben und sieht in ihr nichts als ein Verhängnis. Gleichzeitig verwandeln sich Isoldes Gefühle für Tristan, der ihren Verlobten ermordet hat, von Rache in Liebe. Beide wagen erst im Glauben, den Tod vor Augen zu haben, sich gegenseitig ihre Liebe einzugestehen. Doch dem kurzen Augenblick des Glücks folgen unendliche Qualen. Die Oper zieht weniger wegen äußerlicher Handlungsdichte als vielmehr durch innere Bewegtheit, durch einen unaufhörlichen Strom an Gedanken und Empfindungen in ihren Bann. Die harmonisch-modulatorische Klangwelt, das Nicht-Auflösen von Spannungen schraubt sich ins Unermessliche. Diese Ruhelosigkeit beschreibt wiederum die brennende, verzehrende Sehnsucht, die durch nichts zu stillen ist als den Tod. So flüchten die Liebenden vor der Realität des lichten Tages ins Dunkel der Nacht, um die irrationale Verbindung zu leben. Der Tod wird mit Sehnsucht erwartet. Der Liebestod erlöst von der unglücklichen Liebe. "Innerer Seelenbewegung" verleiht nach Wagners eigenen Worten das Vorspiel zu "Tristan und Isolde" Ausdruck: "Tristan führt, als Brautwerber, Isolde seinem Könige und Oheim zu. Beide lieben sich. Von der schüchternsten Klage des unstillbarsten Verlangens, vom zartesten Erbeben bis zum furchtbarsten Ausbruch des Bekenntnisses hoffnungsloser Liebe durchschreitet die Empfindung alle Phasen des sieglosen Kampfes gegen die innere Glut, bis sie, ohnmächtig in sich zurücksinkend, wie im Tode zu erlöschen scheint." Und Wagners Erläuterung zur Musik von "Isoldes Liebestod", in der verschiedene Motive aus dem zweiten Akt der Oper noch einmal aufgenommen werden: "Was das Schicksal trennte, lebt nun verklärt im Tode auf; die Pforte der Vereinigung ist geöffnet. Über Tristans Leiche gewahrt die sterbende Isolde die seligste Erfüllung des glühenden Sehnens, ewige Vereinigung in ungemessenen Räumen, ohne Schranken, ohne Banden, unzertrennbar!"

Text: Heidi Rogge


Richard Strauss
Schlussszene
aus: Capriccio op. 85 TrV 279
Ein Konversationsstück für Musik in einem Aufzug von Clemens Krauss und Richard Strauss

Ayanna Witter-Johnson
Neues Werk für Orchester

Richard Strauss (1864 - 1949)
Also sprach Zarathustra op. 30 TrV 176
Tondichtung (frei nach Friedrich Nietzsche) für großes Orchester

Der gebürtige Münchener Richard Strauss erhielt den ersten Musikunterricht von Musikerkollegen seines Vaters, der als hochgeschätzter Hornist dem Hoforchester angehörte und später auch als Professor an der Musikakademie wirkte. Noch bevor seine Gymnasialzeit zu Ende war, wurde Strauss der Münchener Öffentlichkeit als hoffnungsvolles Kompositionstalent vorgestellt. In einem Konzert der Musikalischen Akademie dirigierte Hermann Levi die d-Moll-Symphonie, die Strauss als Sechzehnjähriger komponiert hatte. Strauss' Karriere als Dirigent begann in Meiningen, wo er 1885 die Leitung der berühmten herzoglichen Kapelle übernahm. Die ersten nachhaltigen Erfolge als Komponist errang der junge Strauss mit seinen an Berlioz und Liszt anknüpfenden Symphonischen Dichtungen. Nach den Reiseeindrücken "Aus Italien" und "Macbeth" nach Shakespeare schuf er 1888 mit dem "Don Juan" sein erstes Meisterwerk. Die Verse von Nikolaus Lenau entsprachen dem Lebensgefühl des 24-jährigen Komponisten: "Hinaus und fort nach immer neuen Siegen, solang der Jugend Feuerpulse fliegen." Die ein Jahr später entstandene Tondichtung "Tod und Verklärung" fand sogar den Beifall des Wiener Kritikerpapstes Eduard Hanslick. Um die Jahrhundertwende entstanden die ebenso umjubelten wie heftig umstrittenen Tondichtungen "Also sprach Zarathustra", "Don Quixote", "Ein Heldenleben" sowie die "Sinfonia domestica". Doch inzwischen hatte sich Strauss erneut der Oper zugewandt, die zum Zentrum seines späteren kompositorischen Schaffens wurde. Die Fülle der erfolgreichen Werke machte Strauss zum führenden Repräsentanten des Musiktheaters in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er starb am 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen.
Seit Oktober 1894 amtierte Strauss als Nachfolger Hermann Levis als Königlicher Kapellmeister in seiner Heimatstadt München. Soweit ihm seine vielfältigen Verpflichtungen dazu Zeit ließen, beschäftigte er sich seit Januar 1896 mit der Komposition einer neuen Symphonischen Dichtung "frei nach Nietzsche", die dann bereits im August desselben Jahres abgeschlossen und am 27. November unter der Leitung des Komponisten in einem Frankfurter Museumskonzert uraufgeführt wurde. Strauss hatte keineswegs die Absicht, die philosophische Lehre vom Über-Menschen aus Nietzsches "Zarathustra" in Musik zu setzen. Ausgangspunkt seiner Tondichtung ist vielmehr der lyrisch-hymnische Charakter des sprachmächtigen Zarathustra-Buches. Damit nimmt er einen Widerspruch zwischen dem rein abstrakten Ideenprogramm und der klanglichen Realisierung bewusst in Kauf. Vom Drang nach Freiheit, von der Sehnsucht nach einem besseren Leben, von der Lebensbejahung und dem Tatendrang, von der Auflehnung gegen Mittelmaß und Rückständigkeit - von diesen positiven Grundstimmungen, die in Nietzsches philosophischem Gedicht neben allem Weltschmerz und aller Resignation enthalten sind, fühlte Strauss sich angesprochen. Nietzsche selbst stand dem Unternehmen einer Vertonung seines "Zarathustra" überaus skeptisch gegenüber.
Durch die Einteilung des Programms in acht Teile ergab sich für den Komponisten die Notwendigkeit, anstatt der bisher für seine Symphonischen Dichtungen bevorzugten Form des erweiterten Sonatensatzes eine andere Form zu wählen. Strauss entschied sich für die Form der Phantasie mit Themen, Themenvariationen und daraus abgeleiteter Durchführung. Der Partitur voran stellte er den "Hymnus an die Sonne" aus dem "Zarathustra", der auf die Musik bezogen folgenden Kernsatz enthält: "Zu lange hat die Musik geträumt; jetzt wollen wir wachen. Nachtwandler waren wir, Tagwandler wollen wir werden." Diesen Worten entsprechend herrscht eingangs des Werkes die Stimmung des Sonnenaufgangs: Das aus schwerem Tremolo der Kontrabässe aufsteigende Naturthema der Trompeten steigert sich bis zur vollen Klangentfaltung des Orchesters, das durch die erstmals in das Instrumentarium einbezogene Orgel erweitert wird. Der zweite Abschnitt handelt "Von den Hinterwäldlern", die an eine Transzendenz jenseits und hinter der erfahrbaren Welt glauben. Zu ihrer Charakterisierung lässt Strauss leitmotivisch das gregorianische "Credo in unum deum" anklingen. Im dritten bewegteren Teil, überschrieben "Von der großen Sehnsucht", intoniert die Orgel ein einfaches Magnificat. Die aufstrebenden Akkorde der Harfen und die zu stürmischen Läufen ansetzende Orgel malen das Bild der Sehnsucht, bis ein abrupter Abbruch den thematisch verwandten Abschnitt "Von den Freuden und Leidenschaften" ankündigt. Einen starken Kontrast bildet das elegische Oboen-Thema des folgenden "Grabliedes", das den Abschied von allen Jugendträumen versinnbildlicht. Eine parodistisch gemeinte Fuge bestimmt den Abschnitt "Von den Wissenschaften" und verwehrt die Rückkehr in die hinterwäldlerischen bzw. hinterweltlichen Studierstuben. "Der Genesende" wendet sich wiederum dem blühenden Leben zu, das er mit walzerhaften Rhythmen und mit dem verschwenderischen Kolorit des "Tanzliedes" feiert. Der SchlussAbschnitt ist mit dem einzigen nicht von Nietzsche stammenden Titel "Nachtwandlerlied" überschrieben, das einen betörenden Gesang in H-Dur enthält. Er verklingt ganz allmählich, bis in den Bässen noch einmal das Naturthema in C-Dur erscheint.

Text: Heidi Rogge

Genre:
Konzert

Spielstätte
Kölner Philharmonie
Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln
Linien 5, 12, 16, 18 sowie S-Bahnen S6, S11, S12, alle Nahverkehrszüge und die Busse 132, 170, 250, 260 und 978 bis Dom/Hauptbahnhof

Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte 2. Klasse im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

Tickets & Termine

Januar 2026

So.
25.
Jan
Sonntag, 25. Januar 2026 | 11:00 Uhr | Kölner Philharmonie

Gürzenich-Orchester Köln

Lebensrätsel

Konzert | Wagner, Strauss & Witter-Johnson

Christiane Karg | © Gisela Schenker
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Mo.
26.
Jan
Montag, 26. Januar 2026 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie

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Christiane Karg | © Gisela Schenker
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Di.
27.
Jan
Dienstag, 27. Januar 2026 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie

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Christiane Karg | © Gisela Schenker
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