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Grieg & Mussorgsky/Ravel

Staatskapelle Halle

Staatskapelle Halle | © Felix Broede
Staatskapelle Halle | © Felix Broede

Inhalt

Aaron Pilsan, Klavier
Fabrice Bollon, Dirigent



Edvard Grieg (1843-1907)
Peer Gynt. Suite Nr. 1 op. 46
für Orchester

Edvard Hegerup Grieg wurde am 15.06.1843 in Bergen (Norwegen) geboren. Nach häuslichem Unterricht ging er 1858 an das Leipziger Konservatorium, wo er bei Ignaz Moscheles Klavierspiel, bei Moritz Hauptmann Musiktheorie und bei Karl Reinecke Komposition studierte. Später setzte er sein Studium in Kopenhagen fort, fand aber auch dort nicht, was er irgendwie unausgesprochen und unbestimmt suchte. Dies wurde ihm erst klar, als er in seiner Heimat mit Rikard Nordråk in Verbindung kam: "Erst durch ihn lernte ich die norwegischen Volksweisen und meine eigene Natur. Wir verschworen uns gegen den Mendelssohn-verweichlichten Skandinavismus und schlugen mit Begeisterung neue Wege ein". Diese Aussage versteht man besser, wenn man weiß, dass die Begründer einer eigenständigen Musik in den skandinavischen Ländern zum Teil aus Deutschland kamen, oder unter dem Einfluss deutscher Meister standen, in erster Linie eben der beiden Romantiker Felix Mendelssohn und Robert Schumann. Von diesen Meistern übernahmen sie wohl die "Romantik", reicherten sie aber mit ihrer eigenen Vielfalt an musikalischen Einfällen an. Daraus wäre wohl ein "Skandinavismus" entstanden, dem die Substanz zu einer selbständigen Weiterentwicklung gefehlt hätte, wenn nicht die skandinavischen Länder Talente wie Grieg hervorgebracht hätten, die diese Gefahr erkannten und sie zu steuern wussten. Über genügende Musikalität verfügten sie spielerisch, um auf Nachahmung verzichten zu können. Später bereiste Grieg noch Rom und lernte auch Franz Liszt kennen. Henrik Ibsen, der auf literarischem Gebiet die gleichen Wege beschritt, wurde sein Freund und bescherte uns so die zwei wundervollen "Peer Gynt"-Suiten, die Grieg heute weltweit populär halten. Diese Suiten, und vor allem sein einziges Klavierkonzert, gehören zu seinen bekanntesten Werken.
Es war 1874, als sich Ibsen mit der Bitte an Grieg wandte, für das Versdrama "Peer Gynt" eine Bühnenmusik zu schreiben. Grieg, der mit diesem phantasiereichen Theaterstück zunächst nichts anzufangen wusste, schuf in den nächsten zwei Jahren mehr als zwanzig Musiknummern: programmatische Sätze, Zwischenaktmusiken, Stimmungsbilder, Melodramen, Lieder und Tanzstücke. Da dem Bühnenwerk und damit auch der zugehörigen Musik wenig Erfolg beschieden war, veröffentlichte Grieg im Jahr 1888 eine Orchestersuite, bestehend aus vier Stücken, an denen ihm besonders lag: "Morgenstimmung", "Aases Tod", "Anitras Tanz" und "In der Halle des Bergkönigs". Diese verhältnismäßig kurzen Tongemälde mit ihren aussagekräftigen Überschriften erfreuten sich beim Publikum bald solcher Beliebtheit, dass Grieg 1891 eine zweite Suite zusammenstellte. Die Reihenfolge der Stücke hat nichts mehr mit dem dramatischen Verlauf zu tun, so dass die Überschriften nur noch illustrativen Charakter besitzen. Die musikalische Umsetzung ist allerdings weniger illustrierend als plakativ zu nennen, sei es in der ein wenig süßlichen Darstellung der "Morgenstimmung" oder in der Schilderung des gespenstischen Treibens der Hexen und Trolle "in der Halle des Bergkönigs", dessen Tochter Peer Gynt nicht heiraten will. "Ases Tod" ist ein trauermarschartiger Klagegesang der Streicher über den Tod der Mutter Peer Gynts. "Anitras Tanz" führt im Mazurka-Tempo einen graziösen und von einer eingängigen, kunstvoll auch im Kanon geführten Melodie geprägten Walzer vor, mit dem die schöne Araberin Peer betört.

Text: Heidi Rogge

Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 16

Form und Stimmungsgehalt des dreisätzigen Klavierkonzerts in a-Moll op.16 aus dem Jahre 1868 erinnern zum Teil an Robert Schumann, die Durchführung aber mehr an Franz Liszt; dennoch handelt es sich um eine völlig eigenständige, norwegische Musik des Komponisten.
Der erste Satz beginnt vollgriffig mit einem für den Meister typischen absteigenden Motiv. Dann folgt das Hauptthema, anfänglich rhythmisch markant, dann sanglich-lyrisch; auch das Seitenthema der Celli ist stark lyrisch. Nach einer rhapsodischen Durchführung folgt eine große Kadenz mit kurzer Coda, die die Einleitung wiederholt.
Der zweite Satz (Adagio) bringt eine ruhige, breit angelegte Melodie, die das Klavier zu einer mächtigen Steigerung führt. Dieser Satz lädt den Zuhörer, wie wenig andere in der Konzertliteratur, zum Träumen ein. Gerade der Satzbeginn und das langsam einsetzende Klavier entfalten den vollen Zauber spätromantischer Musik, gepaart mit skandinavischem Charme.
Im unmittelbar anschließenden Finale trägt das Klavier norwegische Tanzrhythmen vor. Eine Flötenkantilene folgt, dann setzt nach einer kurzen Kadenz eine Stretta ein, die mit dem lyrischen Seitenthema fortissimo triumphierend ausklingt.

Text: Christoph Prasser

Modest Mussorgsky (1839 - 1881) / Maurice Ravel (1875-1937)
Kartinki s vystavki (Bilder einer Ausstellung)
für Klavier. Bearbeitung für Orchester von Maurice Ravel (1922)

Schon der junge Mussorgsky war ein glänzender Pianist. Doch zunächst schlug er die Offizierslaufbahn ein und diente von 1856 bis 1868 in einem Petersburger Garderegiment. 1857 lernte er bei Hausmusik-Soireen den Pianisten und Dirigenten Mili Balakirew (1837 - 1910) und den Militär-Ingenieur César Antonowitsch Cui (1835 - 1918) kennen. Gemeinsam verschrieben sie sich dem Programm einer Erneuerung der russischen Nationalmusik aus dem Geist der Volksmusik. Seit 1867 wurde diese Gruppe, zu der 1862 auch noch der Chemiker Alexander Borodin (1834 - 1887) gestoßen war, unter dem Namen "Mächtiges Häuflein" bekannt. Das kompositorische Schaffen der Mitglieder das "Mächtigen Häufleins" ist schmal, da die bürgerlichen Berufe der meisten seiner Mitglieder meist wenig Zeit zu kontinuierlicher musikalischer Arbeit ließen. Auch Mussorgsky hinterließ nur ein größeres Orchesterwerk, und selbst dieses wird heute meist in der von Nikolai Rimskij-Korsakow (1844 - 1908) überarbeiteten Fassung aufgeführt: die Fantasie "Eine Nacht auf dem kahlen Berge" Dasjenige Werk jedoch, das den Namen Mussorgskys bis heute am nachhaltigsten in den Konzertsälen bekannt gemacht hat, sind die suitenartig angelegten "Bilder einer Ausstellung".
Wie kein anderes Werk hat dieser suitenartig angelegte Zyklus Mussorgskys Namen im Konzertsaal populär gemacht. Er entstand 1874 als Komposition für Klavier solo in Erinnerung an den im Sommer des Vorjahres verstorbenen Maler Victor Alexandrowitsch Hartmann, mit dem der Komponist eng befreundet war. Anfang des Jahres 1874 wurde in St. Petersburg eine Gedächtnisausstellung für den verstorbenen Künstler arrangiert, zu der Mussorgsky selbst - laut Katalog - das Bild der beiden polnischen Juden Samuel Goldenberg und Schmuyle aus seinem privaten Besitz beisteuerte. Zehn Bilder dieser Gedächtnisausstellung setzte Mussorgsky binnen weniger Wochen in Musik um. Die hochvirtuose, an Franz Liszts Satzkunst orientierte Komposition ist über weite Strecken von geradezu orchestraler Monumentalität. Diese Affinität der ursprünglichen Klavierkomposition zum Orchestralen animierte eine ganze Reihe von Komponisten und Dirigenten zur Ausarbeitung instrumentierter Fassungen. Die bekannteste, populärste und in ihren Klangeffekten raffinierteste Orchesterfassung stammt von dem französischen Komponisten Maurice Ravel, der seine Fassung 1922 im Auftrag des berühmten, damals in Paris wirkenden russischen Dirigenten Sergej Koussevitzky anfertigte, der auch die Uraufführung von Prokofjews erstem Violinkonzert geleitet hatte.
Neben den zehn Klavierstücken, die sich programmatisch-deskriptiv auf die Bilder Hartmanns beziehen, enthält der Zyklus eine Einleitung "Promenade" und einige Zwischenspiele, in denen das thematische Material der "Promenade" verarbeitet wird. Folgende "vertonte Bilder" ziehen am Zuhörer vorbei: Zunächst erscheint krummbeinig und hässlich "Gnomus" (Der Zwerg). Ihm schließt sich "Il vecchio castello" an, ein mittelalterliches Schloss. Es folgen "Tuileries", spielende Kinder im Streit, bevor in "Bydlo" ein polnischer Ochsenkarren auf der musikalischen Szene erscheint. Die nächsten beiden Bilder stellen "Das Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen" (Ballet des poussins dans leurs coques) und die beiden gegensätzlichen Juden, den reichen Samuel Goldenberg und den armen Schmuyle (Samuel Goldenberg et Schmuyle) dar. Auf dem Marktplatz von Limoges streiten sich die Marktfrauen (Limoges. Le marché). Zum folgenden Bild (Catacombae. Sepulchrum romanum) bemerkt Mussorgsky selbst: "Der schöpferische Geist des verstorbenen Hartmann führt mich zu den Schädeln und ruft sie an; die Schädel leuchten sanft auf." Das folgende Bild "Die Hütte auf Hühnerfüßen" zeigt die im russischen Volksglauben populäre Hexe Baba-Yaga (La cabane sur des Pattes de poule), und das abschließende "Große Tor von Kiew" schildert Mussorgskys Assoziationen zu einem Stadttor-Entwurf des verstorbenen Hartmann (La grande porte de Kiev).

Text: Christoph Prasser

Genre:
Konzert

Spielstätte
Kölner Philharmonie
Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln
Linien 5, 12, 16, 18 sowie S-Bahnen S6, S11, S12, alle Nahverkehrszüge und die Busse 132, 170, 250, 260 und 978 bis Dom/Hauptbahnhof

Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte 2. Klasse im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

Tickets & Termine

Januar 2026

Mi.
28.
Jan
Mittwoch, 28. Januar 2026 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie

Staatskapelle Halle

Konzert | Grieg & Mussorgsky/Ravel

Staatskapelle Halle | © Felix Broede
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