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Schubert & Strauss

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Alena Baeva | © Andrej Grilc
Alena Baeva | © Andrej Grilc

Inhalt

Alena Baeva, Violine
Paavo Järvi, Dirigent



Franz Schubert (1797-1828)
Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485

Franz Schubert wurde am 31. Januar 1797 in Lichtental bei Wien als Sohn eines Lehrers geboren. 1808 gelangte er als Chorsänger an die Hofburg und als Schüler an das städtische Konvikt in Wien. Um 1801 entstanden seine ersten Versuche in der Komposition, die ihn u.a. Antonio Salieri lehrte. Nach einer Ausbildung am Lehrerseminar wurde er 1814 Hilfslehrer. 1818 und 1824 war er Musiklehrer beim Grafen Esterházy in Ungarn. Er starb am 19. November 1828 in Wien. Schubert hinterließ in seinem kurzen Leben neben zahlreichen Liedern und Kammermusik an Orchesterwerken acht Sinfonien und weitere Fragmente, Ouvertüren, Schauspielmusiken und einzelne konzertante Stücke.
Schuberts sinfonisches Schaffen gipfelt nach übereinstimmender Einschätzung von Publikum und Kritik in der "Unvollendeten" und in der großen C-Dur-Sinfonie. Die diesen Gipfelwerken der Gattung vorangehenden Sinfonien gelten demgegenüber nicht selten als zweitrangige "Jugendwerke", in denen Schubert die Errungenschaften der Wiener Klassik zwar mit satztechnischer Meisterschaft, aber mit wenig schöpferischer Eigenständigkeit imitiert habe. Solche ästhetischen Urteile stehen in der Tradition einer aus dem 19. Jahrhundert übernommenen Sichtweise, "die die große instrumentale Form nur dann als vollwertig gelten läßt, wenn sie zu radikaler Bekenntnismusik sich aufschwingt, wenn sie zum weltumspannenden Kosmos, sich verdichtet" (Rzehulka). Erst die Abkehr von einer solchen Sichtweise lässt die Eigenart und den Reiz der sechs "Jugendsinfonien" Schuberts erkennbar werden. Innerhalb dieser Sinfonien nimmt die fünfte eine Ausnahmestellung ein. Sie ist der künstlerische Ausdruck einer intensiven Auseinandersetzung Schuberts mit Mozart, besonders der späten g-Moll-Sinfonie. Sie ist Schuberts Hommage an Mozart. Die Sinfonie entstand im Wesentlichen während des Septembers 1816 und wurde kurz nach ihrer Vollendung durch ein Liebhaberorchester in Wien uraufgeführt. Schubert verzichtete für die Instrumentierung - wie Mozart in der g-Moll-Sinfonie - auf Klarinetten, Trompeten sowie Pauken und schrieb neben den Streichern nur eine Flöte, zwei Oboen, zwei Fagotte und zwei Hörner vor.
Der erste Satz ("Allegro") ist nach dem Schema des Sonatensatzes gebaut, doch wird das musikalische Material in Gestalt der reizenden Themen mit einer solchen Leichtigkeit gehandhabt, dass die geschickte und kunstvolle Konstruktion überspielt wird. Auch das wunderbare "Andante con moto" ist ein Beispiel dafür, wie sich hinter scheinbarer Schlichtheit eine hohe satztechnische Virtuosität verbirgt: Melodische Einfälle verbinden sich mit sorgfältig geplanten Proportionen, einer hohen Sensibilität für orchestrale Klangfarben und kontrapunktischen Feinheiten. Einen deutlichen Kontrast bildet das kräftige Menuett ("Allegro molto"), das überraschenderweise in g-Moll steht. Ihm kontrastiert wiederum das in G-Dur stehende Trio mit seinem gelösten Aussingen der Melodie. Der Finalsatz ("Allegro vivace") greift mit seinem Hauptthema auf Haydn, mit dem Seitenthema allerdings wieder auf Mozart zurück. Die Sinfonie endet als heiterer und unbeschwerter Kehraus.

Text: Heidi Rogge

Richard Strauss (1864 - 1949)
Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 8 TrV 110

Der gebürtige Münchener Richard Strauss erhielt den ersten Musikunterricht von Musikerkollegen seines Vaters, der als hochgeschätzter Hornist dem Hoforchester angehörte und später auch als Professor an der Musikakademie wirkte. Noch bevor seine Gymnasialzeit zu Ende war, wurde Strauss der Münchener Öffentlichkeit als hoffnungsvolles Kompositionstalent vorgestellt. In einem Konzert der Musikalischen Akademie dirigierte Hermann Levi die d-Moll-Symphonie, die Strauss als Sechzehnjähriger komponiert hatte. Strauss' Karriere als Dirigent begann in Meiningen, wo er 1885 die Leitung der berühmten herzoglichen Kapelle übernahm. Die ersten nachhaltigen Erfolge als Komponist errang der junge Strauss mit seinen an Berlioz und Liszt anknüpfenden Symphonischen Dichtungen. Nach den Reiseeindrücken "Aus Italien" und "Macbeth" nach Shakespeare schuf er 1888 mit dem "Don Juan" sein erstes Meisterwerk. Die Verse von Nikolaus Lenau entsprachen dem Lebensgefühl des 24-jährigen Komponisten: "Hinaus und fort nach immer neuen Siegen, solang der Jugend Feuerpulse fliegen." Die ein Jahr später entstandene Tondichtung "Tod und Verklärung" fand sogar den Beifall des Wiener Kritikerpapstes Eduard Hanslick. Um die Jahrhundertwende entstanden die ebenso umjubelten wie heftig umstrittenen Tondichtungen "Also sprach Zarathustra", "Don Quixote", "Ein Heldenleben" sowie die "Sinfonia domestica". Doch inzwischen hatte sich Strauss erneut der Oper zugewandt, die zum Zentrum seines späteren kompositorischen Schaffens wurde. Die Fülle der erfolgreichen Werke machte Strauss zum führenden Repräsentanten des Musiktheaters in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er starb am 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen.
Gerade 17 Jahre alt war Strauss und besuchte noch das Ludwigsgymnasium in München, als er die ersten Skizzen zu seinem ersten und einzigen Violinkonzert in sein Mathematikheft notierte. Der Klavierauszug trägt den Titel: "Dem kgl. b. Concertmeister Benno Walter. Violinkoncert (d-moll) mit Orchesterbegleitung componirt von Richard Strauss. Arrangement für Violine und Klavierbegleitung zu 2 Händen. Op.8". Man vermutet, dass Strauss bei der Uraufführung des Werkes, die am 5. Dezember 1882 im Bösendorfersaal in Wien stattfand, den Solisten, seinen Onkel und Geigenlehrer Benno Walter, aus dieser Handschrift begleitete. Während die einen die elegante Virtuosität des Frühwerkes lobten und Eduard Hanslick sogar "ein nicht gewöhnliches Talent" zu bemerken glaubte, kritisierten andere die Oberflächlichkeit und Melodienseligkeit des Konzertes. Erst 1889 wurde das Konzert unter der Leitung des Komponisten in Leipzig in seiner originalen Orchestergestalt aufgeführt. Strauss selbst stand später seinen frühen Kompositionsversuchen äußerst kritisch gegenüber und bedauerte nicht selten, in seiner Jugend allzu viel komponiert zu haben. Ein Großteil dieses Frühwerkes wurde auch von ihm selbst vernichtet. "Nein, nach Brahms hätte man so etwas nicht mehr schreiben sollen", äußerte er in späteren Jahren einmal selbstkritisch über sein frühes Violinkonzert.
Die Melodik und die thematische Verarbeitung erinnern stark an die Tradition von Mendelssohn und Schumann. Im breit angelegten Kopfsatz ("Allegro") mit großem romantischem Schwung fasziniert eine lyrische Episode in Gestalt einer Kantilene des Soloinstrumentes in As-Dur. Das folgende Lento in g-Moll lebt von einem stimmungsvoll zarten Motiv. Ganz auf die Demonstration von Virtuosität zielt das abschließende Rondo, das sich zu einem Presto, zuletzt Prestissimo steigert. Dieses Probestück des musikalisch frühreifen Gymnasiasten hätte es sicherlich verdient, dass sich die Geiger häufiger seiner annähmen.

Text: Heidi Rogge

Franz Schubert (1797-1828)
Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589

Der Beiname "Kleine C-Dur", der sich für Schuberts 6. Sinfonie eingebürgert hat, wird dem Werk nicht ganz gerecht. Er war zwar sicherlich einst in bester Absicht gewählt worden, um diese kurzweilige und charmante Sinfonie von jenem Klangkosmos in derselben Tonart abzugrenzen, der als Schuberts Neunte, oder eben als "Große C-Dur" bekannt ist. Natürlich sagt das "groß" oder "klein" dabei nichts über die Qualität der Musik aus, sondern ist eher quantitativ zu verstehen.
Unter den frühen Schubert-Sinfonien stellt die zwischen Oktober 1817 und Februar 1818 entstandene Sechste die Krönung dar. Ihr Reiz besteht nicht zuletzt im reizvollen Mix von Haydn- und Rossini-Anklängen mit Schuberts ureigenster Klangsprache.
Am Anfang steht, ganz nach der Art Haydns, eine majestätische Adagio-Introduktion, deren Dur-Moll-Wechsel und weiträumige Entwicklungen schon die unverkennbare Handschrift Schuberts tragen. Im zweiten Satz (wie auch im Finale) wird man an Rossini erinnert. Dessen Opern hatten 1816 erstmals die Donau erreicht und die Wiener in ein regelrechtes Rossini-Fieber versetzt. Allerdings ist es tatsächlich schwierig, Rossinis Einflüsse notentechnisch nachzuweisen. Dafür findet sich aber fast durchweg der innige und beseelte Ton Schuberts, der sich in der für ihn so typischen Art und Weise durch Klangwechsel zwischen terzverwandten Tonarten bemerkbar macht. Neu in Schuberts Sinfonik ist hier auch die Satzbezeichnung des dritten Satzes: Statt eines "Menuetto" findet sich hier erstmals ein "Scherzo", für das hier sicherlich der entsprechende Satz aus Beethovens 1. Sinfonie Pate gestanden hat. Während dort jedoch der Mittelteil aus den Rahmenteilen abgeleitet wird, wählt Schubert das Mittel des Kontrasts. Sein Trio schlägt unverhohlen einen volkstümlichen Ländlerton an und wischt dadurch jeden Zweifel an Schuberts Autorenschaft vom Tisch.
Auch das Finale ist ein typischer "Schubert", wenn auch das Hauptthema ein wenig an Haydn erinnert. Die Satzfolge der Sinfonie lautet: I. Adagio - Allegro; II. Andante; III. Scherzo: Presto; IV. Allegro moderato

Text: Christoph Prasser

Genre:
Konzert

Spielstätte
Kölner Philharmonie
Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln
Linien 5, 12, 16, 18 sowie S-Bahnen S6, S11, S12, alle Nahverkehrszüge und die Busse 132, 170, 250, 260 und 978 bis Dom/Hauptbahnhof

Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte 2. Klasse im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

Tickets & Termine

Dezember 2025

So.
14.
Dez
Alena Baeva | © Andrej Grilc
Alena Baeva | © Andrej Grilc

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