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Ravel & Korngold

WDR Sinfonieorchester

SCHILLERND

Louis Lortie | © Louis Lortie
Louis Lortie | © Louis Lortie

Inhalt

Louis Lortie, Klavier
Simone Young, Leitung


Maurice Ravel (1875 - 1937)
Pavane pour une infante défunte für Orchester

Klavierkonzert in G -Dur

Der Komponist Maurice Ravel kam als Soldat 1917 gesundheitlich geschwächt aus dem Krieg zurück. Die Kriegseindrücke, der Verlust von gefallenen Freunden und der Tod seiner geliebten Mutter waren nicht ohne Einfluss auf seine Persönlichkeit geblieben. Dass Verdüsterungen in Werken wie „La Valse“ und dem „Konzert für die linke Hand“ Niederschlag persönlichen Erlebens sind, wird sich angesichts von Ravels Scheu vor irgendwelchen „Bekenntnissen“ nie beweisen lassen, wird aber oft vermutet – wie denn auch die kurz nach Vollendung der beiden Klavierkonzerte ausbrechende Todeskrankheit, ein Gehirntumor, ihre Schatten vorausgeworfen haben dürften, findet sich doch auch in anderen Spätwerken Ravels das Todesmotiv verdächtig häufig.
Das ebenfalls heute Abend zur Aufführung kommende Klavierkonzert in G-Dur – so schreibt Ravel selbst – „ist ein Konzert im genauesten, wörtlichsten Sinne des Wortes und geschrieben im Geiste der Konzerte Mozarts und Saint-Saëns„. So präsentiert es sich der Form nach als eine klassisch anmutende Schöpfung in drei Sätzen, die allerdings mit der Gattung des klassischen Klavierkonzertes verfremdend spielt. Der erste Satz beginnt überraschenderweise als Bläserkonzert, das eher wie Zirkusmusik klingt und die Musik wie mit einem Peitschenknall zur Bewegung antreibt. Bewegung ist eines der Grundmomente der beiden Ecksätze (Allegramente und Presto), die auch durch die vielfältig verwendeten Elemente des damaligen „jazz américain“, vom Blues bis zum Foxtrott, unterstützt wird. Im schärfsten Kontrast dazu steht der langsame Mittelsatz (Adagio assai). Der künstliche Fluss einer vom Klavier lang ausgesponnenen Melodie im Dreivierteltakt wird durchkreuzt von der Walzerbegleitung in der linken Hand des Solisten im Dreiachteltakt, so dass sich subtile Schwerpunktverlagerungen zwischen Melodie und „Begleitung“ ergeben. Im Weiteren tritt das Soloinstrument wieder hinter den Bläsern zurück, mit Figurationen, die direkt aus Mozarts Klavierkonzert KV 503 stammen. Mit der Walzerbegleitung endet dieser eigentümliche Satz.

Text: Christoph Prasser

Erich Wolfgang Korngold (1897-1957)
Sinfonie in Fis op. 40

Erich Wolfgang Korngold wurde 1897 in Brünn geboren. Sein Vater war der berühmte Musikkritiker Julius Leopold Korngold. Früh entdeckte er das große musikalische Talent seines Sohnes und schickte ihn mit sechs Jahren zum Klavier- und Harmonielehre-Unterricht. Mit acht Jahren schrieb der junge Korngold seine ersten Märchenkantaten "Nixe und Gold". Diese führte er Gustav Mahler vor, der ihn Alexander von Zemlinsky als Schüler empfahl. 1910 komponierte er die Pantomime "Der Schneemann", die Zemlinsky instrumentierte und erfolgreich an der Hofoper Wien aufgeführt wurde. Sechs Jahre später wurden die Aufführung der beiden Einakter "Der Ring des Polykrates" und "Violanta" mit Begeisterung in München aufgenommen. 1920 folgte Korngolds wohl bekannteste und erfolgreichste Oper "Die tote Stadt". Anfang der 30er Jahre wurde er Professor an der Wiener Musikakademie. Nach der Machtübernahme der Nazis emigrierte er 1934 in die USA, wo er Asyl beantragte und 1943 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. Dort arbeitete er mit Max Reinhardt an dessen Filmbearbeitung des Sommernachtstraums. Daraufhin schrieb er mehr als fünfzehn weitere Filmmusiken für die Warner Bros. Company. Für Mervyn LeRoys "Anthony Adverse" und Michael Crutiz' "The Adventures of Robin Hood" erhielt er jeweils einen Oskar. Neben seinen Opernkompositionen und Filmmusiken schrieb er auch Orchesterwerke z.B. die 1951/52 entstandene und heute zu hörende Sinfonie in Fis-Dur op. 40 sowie das beliebte Violinkonzert op. 35. Korngold starb 1957 in Hollywood an einer Gehirntrombose.
Korngolds Sinfonie in Fis-Dur ist die einzige Sinfonie aus seiner Feder. Während seiner zweiten Europareise kam es im Oktober 1954 im Rahmen eines Rundfunkkonzerts zur Uraufführung durch die "Wiener Symphoniker", nachdem die Gesellschaft der Musikfreunde die Aufführung abgelehnt hatte. Das Werk ist viersätzig und ist stark von seinem Schaffen als Filmmusikkomponist geprägt, teilweise übernimmt er sogar Anleihen an diese. Die Sinfonie stellt auch Korngolds Versuch dar, sich wieder der klassischen Form zu nähern. Sie ist, wenn man denn eine Stilbezeichnung sucht, im spätromantischen Stil und widmete sie dem Gedenken des 1945 verstorbenen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt. Das Orchester ist mit zusätzlichem Klavier, mit Harfe und Celesta und einer stark erweiterten Schlagwerksektion sehr üppig besetzt.
Der erste Satz, "Moderato, ma energico", gehört mit seiner dissonanten und rhythmischen Zerrissenheit sicherlich zum "Modernsten", was Korngold geschrieben hat. Das Scherzo hingegen führt in eine ganz andere Welt: Wie eine virtuose Orchester-Tarantella wirbelt es vorüber, durch das zarte und durchsichtige Trio nur zweimal kurz unterbrochen. Gerade dieser Satz macht in seiner Leichtigkeit die Meisterschaft Korngolds in der Orchesterbehandlung deutlich. lm großangelegten "Adagio", dem Herzstück der Sinfonie, kehrt Korngold in die Tradition der Brucknerschen und Mahlerschen Sinfonik zurück. Das Hauptthema entnahm er seiner Musik zu "Anthony Adverse", verwandelt es hier aber zu einem grandiosen Trauermarsch, der wie ein Abgesang auf eine verlorene Zeit erscheint. Als wolle er alle düsteren Gedanken verbannen, gibt sich der letzte Satz, Allegro gaio, spielerisch und unbesorgt.

Text: Christoph Prasser




Genre:
Konzert

Spielstätte
Kölner Philharmonie
Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln
Linien 5, 12, 16, 18 sowie S-Bahnen S6, S11, S12, alle Nahverkehrszüge und die Busse 132, 170, 250, 260 und 978 bis Dom/Hauptbahnhof

Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte 2. Klasse im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

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Februar 2026

Fr.
06.
Feb
Freitag, 06. Februar 2026 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie

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Louis Lortie | © Louis Lortie
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