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Saint-Saëns, Roussel, Ravel u.a.

WDR Sinfonieorchester

WAGEMUT

Lionel Bringuier | © Simon Pauly
Lionel Bringuier | © Simon Pauly

Inhalt

Alexander Malofeev, Klavier
Lionel Bringuier, Leitung



Geoffrey Gordon
TITUS (after Shakespeare)
Kompositionsauftrag des WDR
Uraufführung

Camille Saint-Saëns (1835-1921)
Klavierkonzert Nr. 2 g Moll op. 22

Camille Saint-Saëns wurde im Oktober 1835 in Paris geboren. Seine Mutter erteilte ihrem begabten Sohn bereits in dessen Kindheit Klavierunterricht. In jene Zeit fielen bereits erste Kompositionsversuche, mit 11 Jahren gab er sein erstes Konzert und wurde 1848 vom Conservatoire in Paris aufgenommen, wo er Kompositionsschüler von Fromental Halévy wurde. Im Jahre 1853 wurde er Organist an St. Marie und 1857 an der Madeleine. 1861 wurde er von der Schule Niedermeyer als Klavierlehrer verpflichtet. Seine erste Oper schrieb er 1865, die aber erst 1877 auf die Bühne kam. Auch seine nächsten Opern hatten nur mäßigen Erfolg. Als Instrumentalkomponist wurde er jedoch bald anerkannt. Er galt als Wortführer und Wegbereiter der modernen französischen Symphonik. Er wurde mit Ehrungen und Anerkennungen überhäuft, und starb 1921 in Algier.
Es gibt keine Musikgattung, in der Saint-Saëns nicht vertreten ist. Er ahnte wohl sein Schicksal, als er 1886 jede weitere Aufführung seines "Karneval der Tiere" verbot. Sein verzweifelter Versuch, den Siegeszug der scherzhaften Karikaturen zu verhindern, war vergeblich; bis heute überschattet die populäre musikalische Zoologie sein gesamtes Oeuvre, immerhin mehr als 300 Kompositionen in allen Gattungen. Als Saint-Saëns seine ersten Kompositionen veröffentlichte, war die Instrumentalmusik in Frankreich nicht hoch angesehen, es sei denn, sie präsentierte sich in Form von Salonstücken oder diente der Präsentation solistischer Brillanz. Infolgedessen hatte Saint-Saëns es schwer, seine neuartige Konzeption des Solokonzerts bei Publikum und Kritik durchzusetzen. Er zielte auf eine dialogische Durchdringung von Solo- und Orchesterpart nach dem Vorbild Mozarts und Beethovens. In ihrer Kombination von Virtuosität und kompositorischer Substanz haben sich die meisten von Saint-Saëns Instrumentalkonzerten als lebensfähig erwiesen. Das zweite Klavierkonzert entstand 1868 auf Anregung von Anton Rubinstein, der in Paris ein Konzert dirigieren wollte. Saint-Saëns übernahm bei der Uraufführung den Solopart. In Abweichung vom üblichen Konzertschema sind die drei Sätze nicht in der Reihenfolge schnell-langsam-schnell angeordnet: Am Anfang steht ein ausgedehntes "Andante" mit Anklängen an den Klavierstil Bachs. Es folgt ein leichtfüßiges "Allegretto scherzando"; den Schluss bildet ein "Presto" im Rhythmus einer Tarantella.
Text: Heidi Rogge

Albert Roussel (1869-1937)
Sinfonie Nr. 3 g Moll op. 42

Maurice Ravel (1875-1937)
La Valse

Wie viele Werke Ravels hat auch „La Valse“ eine äußerst langwierige Entstehungsgeschichte. Bereits um 1906 trug sich der Komponist mit dem Gedanken einer musikalischen Würdigung von Johann Strauß, die zuerst den Titel „Wien“ tragen sollte. Bei Beginn des Weltkriegs legte er den Plan zur Seite. Erst 1919, als Sergej Diaghilew ihn um ein neues Stück für seine Ballets Russes bat, nahm Ravel sich die Skizzen wieder vor. 1920 vollendete er zuerst eine Fassung für Klavier, dann für zwei Klaviere und fertigte schließlich die Orchestrierung an. Der Titel lautete nun endgültig „La Valse. Poème choréographique“. Diaghilew missfiel die Komposition, er sagte: „Ravel, das ist ein Meisterwerk, aber kein Ballett. Das ist das Gemälde eines Balletts!“. Diaghilews Verwirrung ist durchaus verständlich: In „La Valse“ schuf Ravel nicht einfach einen Strauß‘schen Walzer in der Art der Stil-Imitationen, die er so glänzend beherrschte. Das Werk stellt etwas weitaus Dunkleres und Tragischeres dar, nämlich die Zerstörung eines Walzers. Dabei lesen sich die „Regieanweisungen“ Ravels recht neutral: „Durch wirbelnde Wolken sind Walzer tanzende Paare schwach erkennbar. Wenn sich die Wolken allmählich auflösen, sieht man eine riesige Halle mit einer kreisenden Menschenmenge. Die Szene wird allmählich heller. Der Schein der Kronleuchter bricht in ein Fortissimo aus. Ein Kaiserhof um 1855.“ Um diese Zeit befand sich die Donaumonarchie auf dem Höhepunkt ihrer Macht – der Walzer war Ausdruck ihres Lebensgefühls und der Tanz des 19. Jahrhunderts. Mit dem Werk versuchte Ravel nichts Geringeres als eine Art Apotheose des Wiener Walzers. Es ist der bizarrste Walzer der Musikgeschichte – gleichermaßen Verherrlichung und Abgesang, nicht nur eines Tanzes, sondern einer ganzen Epoche.
Musikalisch teilt sich „La Valse“ in zwei Abschnitte, die jeweils als großes Crescendo gestaltet sind. Nach einem nebelhaft geheimnisvollen Beginn gewinnt der 3/4-Rhythmus allmählich Kontur, und im Laufe des ersten Teils werden verschiedene Walzerthemen vorgestellt – sieben an der Zahl. Im kürzeren zweiten Teil kehren die Motive wieder, aber sie erscheinen zunehmend verzerrt, dissonant und aggressiv. Nach mehreren Steigerungswellen wird der Walzerrhythmus am Schluss regelrecht zerschlagen. Das Ende ist pures Chaos – Klang gewordene Katastrophe. Zwar besaß Ravel einen Hang zu rabiaten Schlüssen, doch derart hoffnungslos tragisch endet keines seiner Werke. Aufgrund der Entstehungszeit liegt es nahe, „La Valse“ als Nachhall des Untergangs der Donaumonarchie zu interpretieren. Ravel war als Weltkriegssoldat selbst Zeuge der Katastrophe. Sicher spielten bei der Gestaltung des Werks auch Ravels eigene Ängste und Schicksalsschläge eine Rolle (etwa der Tod der Mutter), zu deren Ausdruck er gerade den Rhythmus und die Form des Walzers heranzog. Ravel äußerte später, der Plan einer „Apotheose des Wiener Walzers“ habe sich bei der Komposition von „La Valse“ verknüpft mit der „Vorstellung eines phantastischen, fatalen Wirbels“.
Text: Heidi Rogge

Genre:
Konzert

Spielstätte
Kölner Philharmonie
Bischofsgartenstraße 1
50667 Köln
Linien 5, 12, 16, 18 sowie S-Bahnen S6, S11, S12, alle Nahverkehrszüge und die Busse 132, 170, 250, 260 und 978 bis Dom/Hauptbahnhof

Ihre Eintrittskarte ist zugleich Hin- und Rückfahrkarte 2. Klasse im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

Tickets & Termine

März 2026

Fr.
27.
Mär
Freitag, 27. März 2026 | 20:00 Uhr | Kölner Philharmonie

WDR Sinfonieorchester

WAGEMUT

Konzert | Saint-Saëns, Roussel, Ravel u.a.

Lionel Bringuier | © Simon Pauly
Lionel Bringuier | © Simon Pauly

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