Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website DIE ZAUBERFLÖTE | Oper am Dom | Theatergemeinde KÖLN | Ihr Weg zur Kultur

DIE ZAUBERFLÖTE | Oper am Dom

Die Kölner Oper glaubte, dem Publikum die "Zauberflöte" schon deswegen schuldig zu sein, weil die letzte Inszenierung vor nur 4 Jahren in der Universitäts-Aula nicht sonderlich glückte.

Jetzt war eine Produktion zu sehen, welche von Mariame Clément (Regie) und Julia Hansen (Ausstattung) zunächst für Strasbourg und Nice konzipiert wurde. Sie arbeitet u.a. mit Videoprojektionen des Teams fettFilm, welches vor nicht allzu langer Zeit in Bonn Verdis "Giovanna d’Arco" bebilderte und sogar (wenig glücklich) inszenierte. In Köln wurde gleichfalls mit Bildern gespielt, was mitunter ganz hübsch aussah. Bei der Feuer- und Wasserprobe wurden Aufnahmen von Waldbränden und Tsunamis gezeigt. Da erhob die Regie also gewaltig den Zeigefinger, nachdem sie die Handlung zuvor weitgehend freundlich erzählte, ohne tiefere Schichten des Werks zu berühren. Eine seltsame Akzentuierung war es, Sarastro als Blinden zu zeigen. Wieder sehend geworden, ging er in der Finalszene auf die feindliche Königin der Nacht zu und küsste sie. Wenn politische Auseinandersetzungen und Machtkämpfe so einfach zu bereinigen wären. Man stelle sich einmal Frau Merkel und Herrn Putin vor. Die Inszenierung plätscherte auch sonst ziemlich oberflächlich dahin. Malerisch gab sich die Graslandschaft, in welcher die Handlung anhub und wohin es Papageno nach einem Flugzeugabsturz verschlagen hatte, wenn das Bild recht gedeutet wurde. Nach der Pause setzte sich das Geschehen in einem Großraumlaboratorium fort, welches zunächst einer Pressekonferenz diente, bei der Sarastro seine Humanitätsideale verkündete. All diese Bilderfindungen hatten durchaus einigen Unterhaltungswert, verniedlichten in ihrer Unverbindlichkeit jedoch alle weitläufigeren Dimensionen. Beim Musikalischen haperte es u.a. dort, wo man es eigentlich nicht erwartet hätte. Will Humburg, wunderbarer Dirigent im Italianità-Repertoire, variierte Tempi mitunter unbotmäßig, Köln-Liebling Claudia Rohrbach ist nach wie vor eine wunderbare Künstlerin, aber über die Pamina schon etwas hinaus. Mirko Roschkowski lieh dem Tamino seinen eminent lyrischen Tenor. Dem Opernstudio-Neuling Wolfgang Schwaiger (23) traute man mit Recht den Papageno zu, den er auf liebenswerte Weise verkörperte. Fulminant ließ Anna Siminska das Koloraturfeuerwerk der Königin der Nacht funkeln, Mika Kares imponierte mit seinem ausladenden Sarastro-Bass. CZ

Donnerstag, 15. Januar 2015 | Kritiken

Die Zauberflöte | © Paul Leclaire

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