Die tote Stadt
Ein ganz besonderes Jubiläum Welche Meilensteine der Operngeschichte in Köln begründet wurden, zeigt sich ein Mal mehr mit der kommenden Premiere im Staatenhaus:
Am 4. Dezember 1920 wurde Erich Wolfgang Korngolds Meisterwerk „Die tote Stadt“ im Opernhaus am Habsburgerring uraufgeführt. Nun erinnert die Kölner Oper auf den Tag 100 Jahre später daran und präsentiert in der Lesart der international gefeierten Regisseurin Tatjana Gürbaca die Geschichte um den jungen Mann Paul, der in der Trauer um seine jung verstorbene Frau Marie und durch den Kontakt zur Tänzerin Marietta in ein Vexierspiel zwischen Realität und Imagination gerät. Eine spannende, wie mysteriöse Geschichte mit einer wunderbaren Musik des über lange Zeit in Vergessenheit geratenen Komponisten Korngold, dessen internationalen Durchbruch dieses Werk markiert. Korngolds Musik ist schwelgerisch, üppig und von ungeheurem Farbenreichtum – nicht umsonst gilt Korngold als einer der Mitbegründer des „Hollywood-Sounds“, arbeitete er doch im amerikanische Exil während der Nazizeit für die großen Studios in Los Angeles.
Mit Burkhard Fritz und alternierend Stefan Vinke in der Hauptrolle des Paul, sowie Ausrine Stundyte (alternierend mit Kristiane Kaiser) ist die Kölner Produktion wahrhaft hochkarätig besetzt. Das Dirigat liegt in den bewährten Händen von Gabriel Feltz. Mit Korngolds „Toter Stadt“ präsentiert die Kölner Oper einen Abend, auf den sich jeder Kenner, wie Operninteressierte freuen kann.
SJ
Donnerstag, 19. November 2020 | Kritiken