Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Nathan der Weise | Depot 1 | Theatergemeinde KÖLN | Ihr Weg zur Kultur

Nathan der Weise | Depot 1

Schauspiel von Gotthold Ephraim Lessing. Fast jeder hat den weisen Nathan und seine Tochter Recha in der Schule kennengelernt. Damals war es ein Stück, was gelesen werden musste.

Wie so oft bei Zwang, ist es ganz schnell möglich, dass die Bedeutung eines Stücks einfach übergangen wird. Dabei ist das Drama mit der Ringparabel als Herzstück zunehmend relevanter in einer Welt, in der Fremdenhass und Antisemitismus sowie Islamfeindlichkeit wachsen. Regisseur Stefan Bachmann hat den Klassiker an das Stück „Vögel“ aus der vergangenen Spielzeit angeknüpft. Das Bühnenbild ist ähnlich karg, die Flugzeuge donnern über den Himmel und ab und zu ist Vogelgezwitscher zu hören. Auch die Ensembles sind in beiden Stücken identisch. Erstaunlich ist, dass auf der Bühne keine Wärme entsteht. Alles wirkt kalt und unnahbar, fast trostlos, hoffnungslos. So scheint die Vereinigung am Ende fast wie aufgesetzte Heuchelei. Bachmann hat sich in seiner Inszenierung nicht streng an Lessings Vorlage gehalten. So redet Margot Gödrös als Engel Schauspielern und Publikum gleichermaßen ins Gewissen. Noch deutlicher wird der Appell an die Zuschauer, in einem Gespräch zwischen dem Engel, dem Patriarchen und dem Klosterbruder. Ohren auf und zugehört: Auf der Bühne entsteht eine dringend notwendige Moralklatsche.
RJ

Dienstag, 01. Februar 2022 | Kritiken

Nathan der Weise | Depot 1 | © Tommy Hetzel

Was suchen Sie?

Sie suchen eine bestimmte Veranstaltung?

Sie suchen bestimmte Angebote der Theatergemeinde KÖLN

Möchten Sie die ganze Seite durchsuchen?