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Die Troerinnen | Depot 1

Nach Euripides (John von Düffel)


Der Autor ist bekannt, der antike Stoff ist bekannt. Trotzdem hat Lucia Bihler etwas visuell Berauschendes geschaffen. Die Bühnenkonstruktion von Wolfgang Menardi ist beeindruckend. Auch der Aufbau des Stücks ist eigen. In der ersten Stunde wird das Publikum getrennt. Die eine Hälfte schaut sich im Tempel der Herrscherfamilie Trojas um, die zweite lauscht im Publikum Kassandras Weissagungen. Danach wird gewechselt. Dem Untergang Trojas schauen dann alle gemeinsam zu. Im Tempel ist alles weiß, steril, selbst die Schauspielerinnen sind in weiße Kleidung gehüllt. In den Räumen ist es stickig. Vom Quell in der Mitte steigt Rauch auf. Aus den Lautsprechern ertönen mystische Klänge. Die Familie geht ihrem Alltag nach. Man ist Eindringling und doch willkommen. Die Menschen ahnen sich in Sicherheit. Plötzlich sind die Schauspielerinnen in rot gekleidet. Kassandra erzählt von ihren Visionen. Niemand glaubt ihr. Abrupt bricht die Wohnung in sich zusammen. Bihlers ungewöhnliche, Inszenierung beruht auf Bildern, nicht auf Worten. Die brauchen die Schauspielerinnen auch nicht, um dem Publikum ihr Elend, ihre Verzweiflung, ihre Wut bewusst zu machen. Das Erlebnis ist auf diese Weise viel intensiver und bedrückender. Lediglich Kassandra bleibt blass.
RJ

Mittwoch, 21. Juni 2023 | Kritiken

Die Troerinnen | © Tommy Hetzel

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