Ein Fest für die Sinne
"Ein Maskenball" | Oper Köln. Nur noch bis zum 10. Mai!
Die Premiere von Verdis „Un ballo in maschera“ begeisterte nicht zuletzt wegen ihrer opulenten Ausstattung das Publikum – die Kölner Oper präsentiert auch ein ausgezeichnetes Sängerensemble. Den Maskenball sieht man (leider) seltener auf der
Bühne als andere Werke des italienischen Meisters. Die Geschichte um einen drohenden Königsmord, Freundschaft und Eifersucht hat dabei eigentlich alles, was ganz große Oper braucht.
Die Inszenierung von Jan Philipp Gloger bleibt dabei eng am Stück und bietet den Singenden auf der Bühne viel Raum für ihre Musik. Dabei taucht das Publikum in ein Fest für Augen und Ohren ein, denn neben dem stattlichen musikalischen Niveau hat Bühnenbildner Ben Baur einen prächtigen Palast auf die Bühne gestellt, in dem die üppigen und phantasievollen Kostüme von Sibylle Wallum ein herrliches Gesamtbild ergeben.
Bei den Sängern beeindruckt vor allem Gaston Rivero als Riccardo, der ganz zurecht einer der gefragtesten Verdi-Interpreten dieser Tage ist. Mit strahlendem Tenor wirft er sich in die Partie und lotet alle emotionalen Höhen und Tiefen seiner Figur aus. Nicht minder beeindruckend ist die Ulrica von Agostina Smimmero, die voll lodernder Glut auch noch die tiefsten Töne ihrer Partie satt zu füllen weiß. Aber auch die weiteren Partien sind gut bis sehr gut besetzt.
Verdis Maskenball in der Kölner Oper ist ein echter Hingucker, der Augen und Ohren des Publikums in einen wahren Sinnesrausch entführt.
Sebastian Jacobs
Dienstag, 16. April 2024 | Kritiken