Jeeps | Schauspiel Köln
Von Nora Abdel-Maksoud
Nora Abdel-Makdoud spielt in ihrer Komödie „Jeeps“ mit einem sehr interessanten Gedanken: Um die Vermögenslücke zu schließen, führt sie die Erbschaftslotterie ein. Wenn ein Familienangehöriger stirbt, wird den Erben eine Erbschaft zugelost. Von einem riesigen Vermögen bis hin zu Schulden ist alles dabei, nur das Erbe des verstorbenen Verwandten, wird es nicht sein. Dumm nur, dass Silke sich auf das Erbe verlassen hat, um ihr Start-Up zu finanzieren. Um sich zu beschweren, begibt sie sich ins Jobcenter, das die Lotterie verwaltet. Dort trifft sie auf die Sachbearbeiter Armin und Gabor, und auf die frustrierte Langzeitarbeitslose Maude. Von der ersten Minute an, ist eine Anspannung zu spüren. Diese schaukelt sich immer weiter hoch. Die Situation im Jobcenter wird immer absurder. Die in Rückblenden erzählte Geschichte entfaltet ihr skurriles Ausmaß. Bevor es einen Zeitsprung gibt, wird laut geschnipst. Das Stück ist so konzipiert, dass man trotz des Klamauks und der Überdrehtheit die Ernsthaftigkeit des Themas nie vergisst und die Verzweiflung der Menschen ständig zu spüren ist. Lachen gegen die Misere. Warum heißt es „Jeeps“? Das hat vielleicht damit zu tun, dass gleich zu Anfang die vier Schauspieler auf Mini-Jeeps durch die Kulissen rasen.
Rebecca Jungbluth
Montag, 17. März 2025 | Kritiken
