Eine glänzende Spielzeitvorschau
Die Saison 25/26 an der Oper Köln
Goldglänzend hält es Intendant Hein Mulders stolz in seinen Händen: Das Programmbuch der Oper Köln für die Spielzeit 2025/2026 ist da und so wie die Gestaltung schon einen ersten Hinweis zum Programm gibt, so lässt staunen, was die Zuschauerinnen und Zuschauer in der letzten Spielzeit im Provisorium erwartet, bevor es im kommenden Jahr dann wohl wirklich wieder an den Offenbachplatz geht. Mit in der Runde bei der Vorstellung des Programms ist der neue Kölner GMD Andres Orozco-Estrada. Humorvoll und charmant versprüht der gebürtige Kolumbianer Begeisterung für die vor ihm liegende Zeit in Köln.
So eröffnet er die neue Saison gleich mit einer Oper, die er bisher noch nicht dirigieren durfte: Puccinis frühe Oper „Manon Lescaut“ gilt als ein so musikalisch buntes, wie zutiefst ergreifendes Werk, das in Köln viel zu lange nicht mehr zu sehen war. Im Oktober folgt dann der erste echte Paukenschlag, wenn Paul-Georg Dittrich (Regie) und Mark Albrecht (Musikalische Leitung) einen neuen Kölner Ring schmieden. Rund 20 Jahre nach der gefeierten Produktion von Robert Carsen steht im März 2026 auch gleich mit „Die Walküre“ der zweite Teil des Zyklus auf dem Programm, die weiteren Teile folgen in den kommenden Spielzeiten.
Wenn etwas auffällt, dann dass Intendant Mulders die Kölner Oper wieder viel mehr im internationalen Bereich positioniert, was bemerkenswerte Kooperationen zur Folge hat. So wird man Barrie Koskys Produktion von Händels „Saul“, die für das so renommierte, wie exklusive Glyndebourne Festival konzipiert war, aber auch Rossinis „Tancredi“ von den Bregenzer Festspielen sehen. Besonders stolz ist Intendant Mulders auf die deutsche Erstaufführung von George Benjamins „Picture a day like this“ vom Festival in Aix-en-Provence. Das Programm wird durch eine Neuproduktion von Mozarts „Le nozze di Figaro“ und einer konzertanten Aufführung von Verdis frühem Meisterwerk „Ernani“ abgerundet. Als Wiederaufnahmen bereichern gleich vier Publikumsrenner das Programm: „Die Zauberflöte“, „Hänsel und Gretel“, „La Cenerentola“ und die gefeierte Produktion von Puccinis „Turandot“ kehren zurück ins Staatenhaus.
Das Programm der neuen Spielzeit ist so abwechslungsreich, wie klassisch, so unterhaltsam wie dramatisch – in jedem Fall dürfen die Kölner sich auf einen interessanten Spielplan freuen, der auch in der bereits vorangekündigten Besetzung einzelner Partien Oper präsentiert, die den Vergleich mit den ganz großen Häusern Europas nicht scheuen muss. Für Kenner, für Neugierige, für Genießer und Experten – dieser Spielplan hat alles, was das Opernherz höherschlagen lässt.
Sebastian Jacobs
Mittwoch, 02. April 2025 | Kritiken
