Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Neugier auf… Romantik | Theatergemeinde KÖLN | Ihr Weg zur Kultur

Neugier auf… Romantik

Die Konzert-Kolumne


Wer dachte, dass es dieses Mal um Frühlingsgefühle und traute Zweisamkeit in der Konzertkolumne (oder im Konzert!) geht, der irrt, aber sollte keinesfalls enttäuscht sein, denn in den kommenden Monaten stehen auf dem Kölner Konzertkalender einige spannende Veranstaltungen, denen eins gemein ist: Die Verbundenheit zur Epoche der Romantik und mit ihr die großen Komponisten-Namen dieser Zeit, die so manch raffiniertes Programm prägen. Aber was macht die Romantik eigentlich aus? Nun, darüber ließen sich Bücher schreiben und das haben viele auch schon getan. Daher an dieser Stelle kurz und knapp: Romantik ist nicht nur wenn man romantisch ist, sondern wenn der Künstler seinen Gefühlen, seinen Emotionen, seinem Sehnen freien Lauf lassen kann. Und so ist gerade das Schwelgerische, das Dramatische, aber auch das Virtuose und dann wieder Verträumte der Musik der Romantik zu eigen. Eines der ganz wichtigen Instrumente dieser Epoche ist das Klavier, denn eine bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts andauernde Weiterentwicklung des Instruments bot ganz neue Möglichkeiten des Ausdrucks und des technischen Spiels und so überrascht nicht, dass das Klavier auch bei den meisten unserer bemerkenswerten Konzerte im Mittelpunkt steht.
Am 27.05. beginnt die Ausnahmepianistin Mitsuko Uchida die Zeitreise in die Romantik und spielt neben Beethovens e-moll Sonate die wunderschöne Sonate B-Dur von Franz Schubert, die lange vollkommen zu Unrecht nur selten in Konzerten zu erleben war.

Gleich einen Tag später entfacht das Mahler-Chamber Orchestra unter Leitung des renommierten französischen Stardirigenten Raphael Pichon ein wahres Romantik-Feuerwerk. Auf dem Programm stehen Klassiker wie Schuberts „Unvollendete“, aber auch Mendelssohns dritte Symphonie (die „Schottische“) und Wagners so zartes und kammermusikalisches „Siegfried-Idyll“, das der Komponist seiner Frau in Erinnerung an die Geburt des gemeinsamen Sohnes schenkte. Flankiert werden diese Werke mit drei Liedbearbeitungen Schuberts, die Bariton Stephane Degout interpretiert. Sänger und Dirigent präsentieren mit dieser raffinierten Auswahl einen kleinen Ausschnitt aus dem von Ihnen 2022 vorgestellten Album „Mein Traum“, das von der Kritik hoch gelobt wurde und tief in die Gefühlswelt der Romantiker vordringt.

Mit Hélène Grimaud kommt am 12,06. ein weiterer Superstar der Klassikszene in die Kölner Philharmonie und mit ihr der nächste große Name: Johannes Brahms. Sein erstes Klavierkonzert, das mit großer dramatischer Geste und einem so virtuosen Klavierpart begeistert steht im Kontrast mit der fast schon charmant verspielten und sorgenfreien D-Dur Serenade des Komponisten.

Johannes Brahms prägt mit seinen Werken auch in weiten Teilen das Programm von Klavier-Star Grigory Sokolov am 08.07. und so werden dessen vier Balladen op. 10 und die beiden Rhapsodien op. 79 zu hören sein. Gerade letztere sind neben ihrem technischen Anspruch, aber auch wegen ihrer so emotionalen, stürmenden und drängenden Tonsprache wahre Meisterwerke. Flankiert werden diese Stücke von einer Auswahl an Stücken des britischen Barockkomponisten William Byrd – eine spannende und raffinierte Kombination, die so nur selten zu erleben ist.


Sebastian Jacobs

Montag, 05. Mai 2025 | Kritiken

Kölner Philharmonie | © Philharmonie Köln

Login

Sie haben Ihr Passwort vergessen?

Sie möchten Sich für unseren Online-Service registrieren?