Glanzvoller Auftakt: „Manon Lescaut“ begeistert im Staatenhaus
Manon Lescaut | Oper Köln
Die Kölner Oper setzt mit „Manon Lescaut“ von Puccini zum Saisonstart ein echtes Ausrufezeichen und zeigt, dass man mit dieser Produktion ganz weit oben im Europäischen Theaterbetrieb mitspielt. Die Geschichte der jungen Manon, die sich im wahrsten Sinne zwischen Geld oder Liebe entscheiden muss und am Ende ehrlos in die Strafkolonie geschickt wird, geht wahrlich zu Herzen. Die emotionale Fallhöhe und die gesellschaftlichen Spannungen, die Puccini in seiner Oper verarbeitet, spiegeln sich eindrucksvoll in der Inszenierung wider. Carlos Wagner zeichnet Puccinis Meisterwerk in einer schlüssigen, hochemotionalen Sichtweise, zu der Frank Schlößmann ein so elegantes wie ästhetisch ansprechendes Bühnenbild entworfen hat: Die Bühne überzeugt durch raffinierte Lichtstimmungen und eine fein nuancierte Ausstattung, die zwischen Eleganz und Vergänglichkeit changiert. Besonders bemerkenswert ist aber auch die musikalische Seite des Abends:
Der neue Generalmusikdirektor Andres Orozco-Estrada begeistert mit farbenreicher Dynamik, perfektem Puccini-Klang und überzeugender Balance zwischen Orchester und Bühne. Seine Interpretation unterstreicht die dramatische Intensität des Werkes und bringt die emotionalen Nuancen der Partitur voll zur Geltung. Besonders bemerkenswert ist, dass trotz alternierender Besetzungen die Qualität der Sängerinnen und Sänger auf der Bühne stets auf höchstem Niveau ist: In der Titelpartie überzeugt Angela Nisi nicht minder als Carolina Lopez Moreno – beide Sängerinnen sind wahre Idealbesetzungen für die so facettenreiche Partie der Manon. Ihr stimmliches Können und ihre darstellerische Präsenz sorgen für mitreißende Momente, die das Publikum berühren und beeindrucken. Aber auch die weiteren Partien (teilweise ebenfalls doppelt besetzt) runden einen in allen Belangen exzellenten Opernabend ab. Die Bravo-Salven am Ende der Vorstellung waren mehr als berechtigt – so muss Oper sein!
Sebastian Jacobs
Donnerstag, 02. Oktober 2025 | Kritiken

Oktober 2025
Manon Lescaut
Dramma lirico in vier Akten Libretto von Marco Praga, Domenico Oliva und Luigi Illica Koproduktion mit dem Teatro Real Madrid
Oper | Giacomo Puccini
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Manon Lescaut
Dramma lirico in vier Akten Libretto von Marco Praga, Domenico Oliva und Luigi Illica Koproduktion mit dem Teatro Real Madrid
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