Laios | Theater im Bauturm
Von Roland Schimmelpfennig
„Was macht die Schauspielerin denn da unter der Decke? Ach so! Sie hält Ausschau.“ Zum Glück kommt Laura Thomas dann recht schnell auf den Boden und geht auf der improvisierten Straße gen Theben, immer der weißen Kuh hinterher.
Die Geschichte von Ödipus kennt jeder. Aber was ist mit seinem Vater Laios? Er soll im Mittelpunkt dieses Stücks stehen. Doch erst müssen die Familienverhältnisse geklärt werden. Dazu gibt es Aufklärung in Mythologie und ein bisschen Zeus-bashing. Und das ist dröge? Nein, überhaupt nicht. Das ist witzig. Thomas macht aus angestaubter griechischer Geschichte eine äußert amüsante Darbietung. Die Bühne und der Zuschauerraum sind ihre Spielwiese. In einer Kebab Kaschemme sitzt Pythia und orakelt vor sich hin. Unter der Laterne stehen die Bürger und diskutieren über den König. Sie ist Iocaste, Laios und Sphinx. Thomas verkörpert sie alle. Ihr Spiel ist dabei so vielseitig und nuanciert, dass kein Zweifel aufkommt, wer gerade spricht. Den ein oder anderen feministischen Seitenhieb auf die Dominanz der Männer in Theben lässt sie auch nicht aus. Aber sie meint es nie böse. Immer mit einem Augenzwinkern. Die Regie von Hans Dreher steht und fällt mit dieser tollen Schauspielerin. Und sie ist so gut, dass das Niveau niemals sinkt.
Rebeeca Jungbluth
Dienstag, 11. November 2025 | Kritiken
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